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Expertise

Regen im Juli gleicht Wasserhaushalt im Wald aus

Tanja Sanders, Marco Natkhin, Björn Christen | 01.08.2025


WO Institut für Waldökosysteme

Das wenig Freibad-taugliche Wetter im Juli bedeutet eine gute Nachricht für den Wald. Nach der langen Trockenheit im Frühjahr gab es auf der Thünen-Versuchsfläche in Britz nun reichlich Niederschläge. Sie haben das Defizit ausgeglichen. Auch die Moore sind gut gefüllt.

Der Juli ist mit durchschnittlich 76 Millimetern Regen pro Quadratmeter im Durchschnitt der niederschlagsreichste Monat eines Jahres (Mittel der Jahre 1993 bis 2022). Das zeigen die Langzeitmessungen auf der Versuchsfläche des Thünen-Instituts für Waldökosysteme im brandenburgischen Britz. Dieses Jahr gab es im Juli mit 190 Millimetern pro Quadratmeter noch einmal deutlich mehr Regen. Die Defizite, die sich durch das sehr trockene Frühjahr aufgebaut hatten, sind summarisch ausgeglichen (Abbildung 1, orangene Linie). Insgesamt wurde die Gesamtmenge an Niederschlag des langjährigen Mittels erreicht (blaue Linie). Die schwarze Linie zeigt deutlich den Unterschied zum Jahr 2024. Damals regnete es überdurchschnittlich viel im Winter und Frühjahr.

Die Regenfälle der vergangenen Woche spiegeln sich auch in den Moorwasserspiegeln der Moorflächen an der Stromtrasse in Spechthausen (Brandenburg) und am Drewensee (Mecklenburg-Vorpommern) wieder. Bei der Fläche an der Stromtrasse handelt es sich um ein nicht entwässertes Moor, am Drewensee um ein entwässertes. Bei beiden Moorflächen stieg der Moorwasserspiegel in den vergangenen Tagen um jeweils 40 Zentimeter. Bei Regen nehmen Moore sehr schnell viel Wasser auf und geben es dann über einen längeren Zeitraum kontinuierlich wieder ab.

Abbildung 1: Kumulative Niederschläge auf der Freifläche in Britz – Durch die hohen Niederschläge im Juli wurde die Trockenheit ab Februar in der Jahresbilanz aufgefangen.

Niederschlagsmengen räumlich sehr unterschiedlich

Sommerniederschläge treten häufig als sogenannte konvektive Niederschläge auf, besser bekannt als Schauer oder Gewitter. Sie sind räumlich meist begrenzt und führen zu großen Unterschieden bei der Regenmenge auf relativ kleinem Raum. In diesem Jahr zogen sich die Regenbänder allerdings häufig über ganz Norddeutschland. Es regnete häufig von Dresden bis Hamburg. Und obwohl es sich so anfühlt, als wäre dies der nasseste Juli überhaupt: im Juli 2011 hat es noch viel mehr geregnet. (Abb. 2). Damals kam es im Nordosten des Landes zu Überschwemmungen, etwa in Halle/Saale und an der Oder. 

Abbildung 2: Gesamtniederschläge im Monat Juli für die Jahre 1993 bis 2025. Auf Platz eins der Juli 2011 mit 230 mm pro Quadratmetern, Platz zwei der Juli 2025. Am trockensten waren die Julimonate in den Jahren 2006 und 2013 mit unter 20 mm.

Feuchter Boden unter den Britzer Kiefern

Auf der Versuchsfläche in Britz haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Regenwasserversickerungen im Boden beobachtet – ein seltenes Ereignis insbesondere unter den immer trockenen Kiefern. Momentan ist diese "Wasserfront" unter den Kiefern und Eichen bei drei Metern angekommen.

Ein Grund für die Versickerung waren Starkregenereignisse, welche besonders unter der Kiefer zu Versickerung führen. Das meiste Wasser brachte ein Starkregen am 21. Juli. Innerhalb von sechs Stunden fielen fast 59 Millimeter. 


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