

Institut für
WO Waldökosysteme
Freiland - Trockenlabor
Das Freiland-Trockenlabor ("Drylab") ist ein Experimentallabor, mit dem sich unter Freilandbedingungen untersuchen lässt, wie junge Waldbäume auf Trockenheit reagieren. Damit können wir eine wichtige Auswirkung des Klimawandels - zunehmende Sommertrockenheit - simulieren.
Das Drylab ist eine Anlage von acht Bodensäulen mit jeweils zwei Quadratmetern Oberfläche, die mit Bodensubstrat gefüllt und, isoliert vom umgebenden Boden, ebenerdig in das Freiland eingelassen sind. In jede Bodensäule können mehrere junge Bäume gepflanzt werden. Mithilfe eines verschiebbaren, lichtdurchlässigen Daches lassen sich kontrollierte Trockenheitsbedingungen herstellen. Unter der Erde verbirgt sich jede Menge HighTech: Feuchtigkeitssensoren messen an zahlreichen Punkten den Wassergehalt im Boden. In 8 Röhrchen pro Lysimeter fahren spezielle Kameras auf und ab, um das Wurzelwachstum sichtbar zu machen. Besonders hiervon erhoffen wir uns einen echten Erkenntniszuwachs, denn die Reaktion der Feinwurzeln auf Trockenheit ist bislang wenig erforscht.
Für den ersten Versuchsdurchgang wurde das Drylab mit jungen Rotbuchen aus Deutschland und Polen bestückt, die an unterschiedliche klimatische Verhältnisse angepasst sind. Die Rotbuche ist in Deutschland die wichtigste Baumart in naturnahen Wäldern und spielt für die künftige Waldwirtschaft eine zentrale Rolle. Mit dem Versuch wurde untersucht, welche Buchenherkunft besser mit den Klimaverhältnissen der Zukunft zurechtkommt. Gerade junge Bäume haben eine besondere Aussagekraft, da sie am schnellsten wachsen, aber auch mit ihrem flachen Wurzelsystem am empfindlichsten sind. Die untersuchten Parameter wie die Feinwurzellänge, die Feinwurzeloberfläche, der Wurzelindex und der Verzweigungsindex belegen eine stärkere Trockenheitsanpassung der polnischen Herkunft.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Drylab wird in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung eine moderne Klimastation des Wetterdienstleisters Meteomedia (Station Eberswalde) betrieben, die wichtige Referenzwerte für die Trockenheitssimulationen liefert.
Mit der Anlage lassen sich realitätsnahe Aussagen zur zukünftigen Gefährdung heutiger Wälder machen und Strategien zur Anpassung an die erwarteten Klimaänderungen entwickeln. Die Ergebnisse sind von zentralem Interesse für die deutsche Forstwirtschaft und für forstpolitische Entscheidungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), zu dessen Ressortbereich das Thünen-Institut gehört.
Neuer Trockenstressversuch im Drylab Eberswalde gestartet
Im November haben wir junge Traubeneichen in die Lysimeter vor dem Institut für Waldökosysteme gepflanzt. Im neuen Experiment wollen wir herausfinden, wie gut Setzlinge aus unterschiedlichen Herkünften mit Trockenheit zurechtkommen.

Im gerade gestarteten Experiment geht es darum, wie unterschiedliche Herkünfte der Traubeneiche auf Trockenheit reagieren. Der Versuch auf unserem Drylab ist ein Teil des niederländischen Forschungsprojekts BEHOUD (niederländisch für „Wahrung“, „Erhaltung“).
Die Samen der jungen Setzlinge kommen aus verschiedenen Regionen Europas (zwei Regionen in den Niederlanden, zwei aus Deutschland), in denen die Traubeneiche heimisch ist. Die Forschenden vermuten, dass die Samen und die daraus wachsenden Bäume aus den trockeneren Gebieten bereits besser an Trockenheit angepasst sind, als die Samen aus den feuchteren Herkünften. Die Wahl der Baumart für diesen Versuch fiel auf die Traubeneiche, weil sie bereits gut an Trockenheit angepasst ist. Die Nachfrage nach Saatgut und Setzlingen der Traubeneiche ist für den Umbau von Nadel- zu klimaangepassten Mischwäldern daher groß.
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Interessante News und weiterführende Links
Vorstellung des Drylaby auf Instagram: Video Drylab_Teil1
Interessanter Beitrag zum Drylab auf LinkedIn: Beitrag Neubepflanzung LinkedIn
Prinzipskizze des Freilandlabors "Drylab"

Bildergalerie "Drylab"
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