

Institut für
WO Waldökosysteme
Neuer Trockenstressversuch im Drylab Eberswalde gestartet
Worum geht es?
Im gerade gestarteten Experiment geht es darum, wie unterschiedliche Herkünfte der Traubeneiche auf Trockenheit reagieren. Der Versuch auf unserem Drylab (Freiland-Trockenlabor) ist ein Teil des niederländischen Forschungsprojekts BEHOUD (niederländisch für „Wahrung“, „Erhaltung“).
Die Samen der jungen Setzlinge kommen aus verschiedenen Regionen Europas (zwei Regionen in den Niederlanden, zwei aus Deutschland), in denen die Traubeneiche heimisch ist. Die Forschenden vermuten, dass die Samen und die daraus wachsenden Bäume aus den trockeneren Gebieten bereits besser an Trockenheit angepasst sind, als die Samen aus den feuchteren Herkünften. Die Wahl der Baumart für diesen Versuch fiel auf die Traubeneiche, weil sie bereits gut an Trockenheit angepasst ist. Die Nachfrage nach Saatgut und Setzlingen der Traubeneiche ist für den Umbau von Nadel- zu klimaangepassten Mischwäldern daher groß.
Wie läuft der Versuch ab?
Die Eicheln wurden letzten Winter gesammelt und am Thünen-Institut für Forstgenetik in Großhansdorf ausgesät und eine Vegetationsperiode lang gehegt und gepflegt. Im November 2025 sind die Pflanzen nach Eberswalde ans Thünen-Institut für Waldökosysteme umgezogen. Sie wurden jetzt im Herbst gepflanzt, um den Pflanzstress gering zu halten. Bis zum Frühjahr werden sie nun unter optimalen Bedingungen gehalten, damit sie gut anwachsen können. Im Frühjahr 2026 beginnt dann die Austrocknung. Das Dach des Drylabs lässt sich bei Regen automatisch zufahren. So können die Pflanzen in den Lysimetern vom Regen abgeschirmt und trockengestresst werden. Die Kontrollbäume werden hingegen weiter bewässert. An den Bäumen werden dann zahlreiche Parameter gemessen. Anhand von Merkmalen wie der Anzahl der Blätter oder der Größe der Sprösslinge können wir bereits erste Schlüsse ziehen, wie die Herkunft der Samen die Resilienz der Bäume gegenüber Trockenheit beeinflusst. Es wird weiterhin beobachtet, welche Bäume als erste unter der Trockenheit leiden, eventuell sogar absterben. Da es durchaus vorkommen kann, dass sich die jungen Pflanzen trotz Trockenstress in der nächsten Vegetationsperiode im Frühjahr nochmal erholen, geht das Experiment bis 2027.
Um den jungen Bäumchen gute und vor allem gleiche Startbedingungen zu ermöglichen, wurde zuvor der Oberboden in den acht Lysimetern komplett ausgetauscht und mit frischem Sand bestückt. Sand eignet sich für den Trockenstressversuch besonders gut, weil er als armer Boden nicht viel Wasser halten kann und sich die Pflanzen dadurch besonders gut stressen lassen.
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Leiterin Arbeitsbereich Ökologie und Walddynamik, Kontaktperson Intensives forstliches Monitoring

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter



























