Weiter zum Inhalt
Ökologischer Betrieb
Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Aktuelles

Fleischproduktion steigt erstmals wieder an

Deutsche Betriebe produzierten 2024 mehr Fleisch und weniger Fisch als in vorherigen Jahren. Die aktuellen Thünen-Steckbriefe zur Tierhaltung liefern neue Zahlen und Fakten rund um Produktion, Verbrauch und Export.

Graue und braune Schweine liegen im Schlamm.
© Thünen-Institut/Folkhard Isermeyer

Schweinefleisch aus deutscher Produktion wurde fast ausschließlich innerhalb der EU gehandelt.

33,9 Millionen Tonnen Milch wurden 2024 in Deutschland produziert. Damit bleibt Deutschland der größte Milchproduzent in der Europäischen Union. Die Fleischproduktion stieg im Jahr 2024 mit zusätzlichen 122.000 Tonnen an. Zuvor war sie über acht Jahre um 25 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 2024 in deutschen Betrieben 7,3 Millionen Tonnen Fleisch produziert. „Die Fleischproduktion ist zwar leicht gestiegen, aber ob das wirklich das Ende des Abwärtstrends bedeutet, bleibt abzuwarten“, sagt Claus Deblitz, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft. In der deutschen Aquakultur setzte sich der ebenfalls seit 2017 andauernde Abwärtstrend in der Fischproduktion fort. Das Erntevolumen des Jahres 2024 belief sich auf rund 16.750 Tonnen Speisefisch.

Die abnehmenden Zahlen, die vor 2024 auch die Fleischproduktion prägten, führen die Forschenden etwa auf die Afrikanische Schweinepest, die Covid-19 Pandemie und die gestiegenen Kosten für Energie und Futtermittel zurück. Aber auch die veränderten Ernährungsgewohnheiten der Käuferinnen und Käufer und die verschärften Regelungen für Tierwohl- und Umweltpolitik sind mögliche Gründe.

Vor allem Schweinefleisch wird exportiert

Trotz allem bleibt Schweinefleisch Exportgut Nummer eins: Es macht 51 Prozent der Gesamtexporte aus. Da immer weniger Schweinefleisch in Drittländer exportiert wird, wurde es fast ausschließlich innerhalb der EU gehandelt. Innerhalb Deutschlands nahm der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch 2023 im Vergleich zum Vorjahr um bis zu drei Prozent zu.

Nur wenig heimische Fische auf deutschem Markt

In der Aquakultur machten Fische rund 51 Prozent der Produktion aus, die restlichen 49 Prozent entfielen auf Weichtiere, vor allem Muscheln. Die Produktion von lachsartigen Fischen, wie Forellen, der wirtschaftlich wichtigsten Gruppe in der deutschen Aquakultur, sank mit 9.641 Tonnen auf das niedrigste Niveau seit 2015. Ein großer Teil der hierzulande produzierten Fisch- und vor allem der Meeresfrüchte wird exportiert. Auf dem deutschen Markt stammen weniger als zwei Prozent aller Fisch- und Meeresfruchterzeugnisse aus heimischer Aquakultur.  

Mit den Steckbriefen zur Tierhaltung liefern die Thünen-Forschenden jährlich aktuelle Zahlen zu Produktion, Verbrauch und Exporten. Die diesjährigen Steckbriefe berücksichtigen Daten bis zum Jahr 2024, in einzelnen Bereichen auch bis 2025. Damit bieten sie eine fachliche Basis für gesellschaftliche Diskussionen und politische Entscheidungsfindung zur Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland.

Weitere Informationen

Kontakt:

Claus Deblitz
Institut für Betriebswirtschaft
Stellvertretender Institutsleiter
Institut für Fischereiökologie
Nach oben