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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Projekt

Entwaldungsfreie und legale Lieferketten


Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

© ThKatz - stock.adobe.com; Tarcisio Schnaider/stock.adobe.com; Beate Büttner; PixieMe - stock.adobe.com

Entwaldungsfreie und legale Lieferketten - Umsetzbarkeit und Auswirkungen der EU Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR)

Die neue EU-Verordnung zur Eindämmung des Handels mit Produkten, die mit Entwaldung, Waldschädigung und Illegalität in Zusammenhang stehen (kurz: EUDR), wurde im Mai 2023 verabschiedet. Das Projekt unterstützt die politischen Verhandlungen und den Umsetzungsprozess der EU-Verordnung und bewertet die Herausforderungen und Auswirkungen der Umsetzung für Marktteilnehmer, Kontrollbehörden und Produzenten.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Zerstörung und Beeinträchtigung der Wälder weltweit wird durch die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzflächen, nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und illegalen Holzeinschlag vorangetrieben. Die Zerstörung der Wälder hat weitreichende ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen. Die EU hat ihre indirekte aber kritische Rolle bei der Entwaldung und Waldschädigung erkannt, die durch den EU-Verbrauch von Rohstoffen verursacht wird, deren Produktion die Wälder gefährden kann.

Die EU hat zahlreiche Initiativen gestartet, um Drittländer bei der Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags und des damit verbundenen Handels sowie bei der Bekämpfung der Entwaldung zu unterstützen. Als nachfrageseitiges Umwelthandelsinstrument hat die EU 2010 zunächst die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) und 2023 dann die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) verabschiedet. Mit der EUDR soll sichergestellt werden, dass nur Produkte auf dem EU-Markt erhältlich sind, die frei von Entwaldung und Waldschädigung sowie legal sind.

Unternehmen in der EU, die Holz und Holzerzeugnisse sowie Produkte, die aus den potentiell waldschädigenden Agrarrohstoffen Soja, Palmöl, Kaffee, Kakao, Kautschuk und Rindfleisch importieren und handeln, müssen sicherstellen, dass die gehandelten Produkte nicht waldschädigend sind, indem sie ihre Lieferketten nach dem Grundsatz der Sorgfaltspflicht prüfen.

Zielgruppe

Politik, Wissenschaft, von der EUDR betroffene Interessengruppen (Marktteilnehmer, Kontrollbehörden, Erzeuger)

Vorgehensweise

Wir greifen aktuelle Fragestellungen aus dem Verhandlungskontext und Implementierungsprozess auf und erstellen auf Basis vorhandener Literatur und Daten Working Paper, Policy Briefs und Zeitschriftenartikel.

Unsere Forschungsfragen

Wir analysieren die Umsetzbarkeit und die Herausforderungen der EU-Verordnung zur Eindämmung des Handels mit Produkten, die mit Entwaldung, Waldschädigung und Illegalität in Verbindung stehen.

Welche Auswirkungen hat die EU-Verordnung für Unternehmen und Kontrollbehörden? Sind die EUDR-Anforderungen für sie umsetzbar, und welche Belastungen sind damit verbunden? Wie kann die Einhaltung der Vorschriften durch die Marktteilnehmer erfasst und überwacht werden?

Kann die EUDR effektiv und effizient zur Verringerung der Entwaldung, der Waldschädigung in Produzentenländern und des Handels mit illegalen Produkten beitragen? Wie können ihre Auswirkungen gemessen werden? Und welche Auswirkungen hat die Verordnung auf den Holzmarkt? Wie könnte das Instrument verbessert werden?

Bestehen Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerverordnung EU-Holzhandelsverordnung (EUTR)? Und ist die EUDR mit anderen EU-Politiken und internationalen Rahmenwerken kohärent?

Vorläufige Ergebnisse

Project Briefs:

Links und Downloads

Zeitraum

1.2022 - 12.2030

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Publikationen

  1. 0

    Köthke M, Lippe M, Elsasser P (2023) Comparing the former EUTR and upcoming EUDR: Some implications for private sector and authorities. Forest Pol Econ 157:103079, DOI:10.1016/j.forpol.2023.103079

  2. 1

    Köthke M, Weimar H (2022) Handel mit holzbasierten Produkten: Abdeckung durch EUTR und die geplante Nachfolgeverordnung. Hamburg: Thünen-Institut für Waldwirtschaft, 1 p, Project Brief Thünen Inst 2022/39, DOI:10.3220/PB1667295381000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065529.pdf

  3. 2

    Zhunusova E, Ahimbisibwe V, Sen LTH, Sadeghi A, Toledo-Aceves T, Kabwe G, Günter S (2022) Potential impacts of the proposed EU regulation on deforestation-free supply chains on smallholders, indigenous peoples, and local communities in producer countries outside the EU. Forest Pol Econ 143:102817, DOI:10.1016/j.forpol.2022.102817

  4. 3

    Köthke M, Weimar H (2022) Trade in wood-based products in the EU27 - wood content and coverage by the current EUTR and the proposed regulation on deforestation-free value chains. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 52 p, Thünen Working Paper 193, DOI:10.3220/WP1655114210000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn064958.pdf

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