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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Wissenschaftlicher Austausch zur Buche im Klimawandel

Die zurückliegenden Trockenjahre haben auch die Buche geschädigt und regional sogar an ihre Grenzen gebracht. Auf der Wissenschaftlichen Buchentagung in Würzburg haben Forschende den aktuellen Wissensstand zur Zukunft der Buche im Klimawandel präsentiert und diskutiert.

Katharina Liepe vom Thünen-Institut für Forstgenetik hält einen Vortrag zu Wuchsleistung und Qualität von 100 Buchenherkünften aus ganz Europa.
© LWF / Hans-Joachim Klemmt

Katharina Liepe vom Thünen-Institut für Forstgenetik während ihres Vortrags zu Wuchsleistung und Qualität von 100 Buchenherkünften aus ganz Europa.

Die Rotbuche (Fagus sylvatica L.) ist die Laubbaumart in unseren Wäldern, deren Anteil in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Noch vor wenigen Jahren wurde sie als konkurrenzkräftige, weitgehend angepasste Baumart angesehen, die mit den Herausforderungen des Klimawandels gut zurechtkommen würde. Die zurückliegenden klimatischen Extremjahre haben allerdings gezeigt, dass auch die Rotbuche starke Schädigungen zeigt und in einigen Bereichen Deutschlands bereits jetzt an ihre Grenzen stößt.
Um den aktuellen Wissensstand zur Zukunft der Buche im Klimawandel für den gesamten deutschsprachigen Raum darzustellen, hatten die Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten der Länder und des Bundes sowie die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe zur Wissenschaftlichen Buchentagung eingeladen. Auch das Thünen-Institut für Forstgenetik war in die Organisation und Durchführung der Veranstaltung eingebunden.
Etwa 150 Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen in Würzburg zusammen und stellten in 21 Vorträgen und auf 45 Postern ihre aktuellen Arbeiten vor. Neben besorgniserregenden Informationen zum aktuellen Zustand der Buchenwälder gaben die Beiträge aber auch Hoffnung, dass die Anpassung der Buche an ein geändertes Klima zumindest teilweise gelingen kann und der für unsere mitteleuropäischen Wälder so charakteristische Baum auch weiterhin ein wichtiges Element unserer heimischen Flora bleiben wird.


Aus dem Thünen-Institut für Forstgenetik stellte Katharina Liepe eines 25-jährigen Herkunftsversuch vor, im Rahmen dessen die Wuchsleistung und Qualität von 100 Herkünfte aus ganz Europa verglichen wurde. Die langjährige Beobachtung ergab, dass deutliche Unterschiede in Wachstum und Qualität zwischen den Herkünften aber keine Herkunft-Umwelt-Interaktionen bestehen und besonders hochwertige Herkünfte daher auch großräumig zum Anbau geeignet sind.


Auf acht Postern wurden weitere Arbeiten aus dem Institut vorgestellt:

  • Pascal Eusemann präsentierte Ergebnisse aus dem genetischen Monitoring der Rotbuche. Weitere Informationen
  • Heike Liesebach stellte Empfehlungen zur Behandlung von Saatguterntebeständen zur Produktion hochwertigen und genetisch vielfältigen Vermehrungsgut vor. Weitere Informationen
  • Franka Thiesen gab einen Einblick in derzeit laufende Versuche zur Etablierung der Buche in die In-Vitro-Kultur. Weitere Informationen
  • Hilke Schröder präsentierte genetische Marker zur Identifizierung der Buche in Holz- und Holzverbundprodukten. Weitere Informationen
  • Mirko Liesebach stellte das internationale Netzwerk an Herkunftsversuchen mit Rotbuche vor. Weitere Informationen
  • Khira Deecke gab Einblicke in die genetische sowie behandlungs- und umweltbedingte Komponente der Trockenstresstoleranz bei Buche. Weitere Informationen
  • Niels Müller zeigte, wie genetische Variation genutzt werden kann, um die Angepasstheit lokaler Buchenpopulationen im Klimawandel abzuschätzen. Weitere Informationen
  • Tobias Brügmann schlug den Bogen zwischen Genetik und physiologischer Reaktion von Buchen auf Trockenstress. Weitere Informationen
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