Drittmittelfinanzierte Projekte und Daueraufgaben des Instituts:
FishGenome - Fischbestandserhebung mit genetischen Methoden
Wie es um die Bestände von Meeresfischen in der EU bestellt ist, beurteilen Experten bislang vor allem anhand von kommerziellen und wissenschaftlichen Fängen. Genetische Sequenzierungsmethoden der nächsten Generation versprechen einen informativeren und wirtschaftlicheren Ansatz – weitgehend ohne den Einsatz von Fanggeräten.
Nachhaltige Rohstoffe für Fischfuttermittel im Iran
Die Islamischen Republik Iran hat ehrgeizige Ziele zur Steigerung der jährlichen Aquakultproduktion um 500 000 t in den nächsten 5 Jahren. Dafür werden zusätzliche Futtermitel in der gleichen Größenordnung benötigt.
Solar-Aquakultur: Mehrschichtiges Produktionssystem mit Zukunft
Durch das starke Wirtschaftswachstum wird Land in Vietnam zu einer limitierenden Ressource. In einem Pilotprojekt werden Aquakulturanlagen mit Photovoltaik-Elementen überdacht, um gleichzeitig Nahrungsmittel und Energie zu produzieren.
Wie beschreibt und bewertet man den Gesundheitszustand von Meeresfischen? Um diese Frage zu beantworten, muss man viele Daten sammeln. Der Gesundheitszustand eines Fisches ist abhängig von der Summe seiner Krankheiten, deren Auswirkungen auf den Fisch und dem Risiko zu erkranken. Wir haben mit dem "Fish Disease Index" ein Werkzeug entwickelt, das diese komplizierten Wechselwirkungen berücksichtigt und es ermöglicht, regionale Muster und Trends im Rahmen der Meeresumweltüberwachung zu erfassen und zu bewerten.
Gesund wie ein Fisch im Wasser? Um festzustellen, ob dieses Sprichwort stimmt, überwachen wir auf unseren Forschungsreisen mit dem Fischereiforschungsschiff Walther Herwig III das Vorkommen von Krankheiten bei verschiedenen Fischarten der Nord- und Ostsee.
Clean Fish - Alternative Lebensmittel aus Zellkultur
Fischfleisch aus der Zellkultur - In viro Fisch - ist eine alternative Möglichkeit der Lebensmittelproduktion ohne industrielle Fischerei und ohne konventionelle Tierhaltung.
Wir untersuchen die chemische Zusammensetzung der in vitro Produkte im Vergleich zu anderen Speisefischarten.
Aktuelle Verfahren zur Bestandsgrößenerhebung im Fischereimonitoring sind invasiv und tragen zur Umweltbelastung bei. Ein genetischer Ansatz basierend auf Verwandtschaftsmustern innerhalb von Beständen soll Entlastung bringen.
In den Gewässern Tansanias kommen etwa 40 Aal-artige Fischarten aus den Familien der Flussaale, Conger und Muränen vor. Einige gelten als gefährdet. Über ihre genaue Artzugehörigkeit, Verbreitung, Ökologie und Nutzung ist jedoch nur wenig bekannt. Angesichts des erwarteten Bevölkerungswachstums und der damit einhergehenden wachsenden menschlichen Einflüsse auf die Umwelt ist es dringend notwendig, den ökologischen Zustand von Gewässersystemen zu erheben, um Gebiete mit hoher Artenvielfalt gezielt als schutzwürdig ausweisen zu können.
Was passiert mit Antioxidantien aus dem Fischfutter?
Nicht zuletzt aufgrund der mehrfach ungesättigten Fettsäuren gilt Fisch weithin als gesund. In unserem Projekt untersuchen wir, ob sich Antioxidationsmittel aus dem Fischfutter im Haltungswasser von Kreislaufanlagen sowie in den Fischkörpern anreichern.
Sicherung der Biodiversität durch nachhaltig bewirtschaftete Teichlandschaften in der Lausitz
Teichlandschaften leisten mehr als Nahrungsmittelproduktion: Wie die ökologisch wertvolle Kulturlandschaft in der Lausitz mit ihrer Artenvielfalt gesichert werden kann, erforschen wir im Projekt TeichLausitz.
Die Krebstiere stellen mit über 50.000 bekannten Arten eine ökologisch und ökonomisch immens wichtige Gruppe dar. Viele Arten sind fischereilich von Bedeutung oder werden intensiv in Aquakulturen gezüchtet. Verlässliche Artnachweis-Methoden sind unerlässlich, um etwaige Fehldeklarierung bei Krebstieren aufzudecken und so einen wirksamen Verbraucherschutz zu gewährleisten.
Im Rahmen des interdisziplinären Projektes „Nationales Tierwohl-Monitoring“ sollen die Grundlagen für eine Berichterstattung zum Status quo und zur Entwicklung des Tierwohls in der Nutztierhaltung entwickelt werden.
Untersuchungen im Laichgebiet des Europäischen Aals
Der Europäische Aal gilt als gefährdet. Noch immer bestehen große Wissenslücken zu seiner Reproduktionsbiologie. Wollen wir eine Grundlage für seinen Schutz und seine nachhaltige Bewirtschaftung erarbeiten, müssen wir die Prozesse im Laichgebiet besser verstehen.
DCF-Aal: Wie man sich bettet, so liegt man - Schadstoffe, Parasiten und ihr Einfluss auf den Aal
Die Gründe für den dramatischen Einbruch des Glasaalaufkommens seit Anfang der 1980er Jahre sind noch immer nicht vollständig verstanden. Neben der vermutlich gesunkenen Menge an Elterntieren wird seit einiger Zeit auch die Qualität der Laichfische verstärkt als Ursache diskutiert.
Optimierung der Messmethoden für Alpha-und Betastrahler in aquatischen Organismen
Der direkte Nachweis alpha- und betastrahlender Radionuklide in Feststoffen wie Fischfleisch ist nahezu unmöglich. Daher müssen diese Radionuklide aufwendig extrahiert werden; wir optimieren dabei die Verfahren im gesetzlichen Auftrag.
Als „blaue Revolution“ wird das rasante Wachstum der globalen Aquakultur bezeichnet. Nach und nach hat sie die Fischerei als wichtigsten Bereitsteller aquatischer Lebensmittel abgelöst. Was macht den Erfolg von den Betrieben aus, die hinter dieser erstaunlichen Entwicklung stehen?
Vermeidung von Umweltbelastungen durch die Aquakultur
Der Forderung nach einer Reduzierung der Umweltauswirkungen der Aquakultur kann nur durch Entwicklung entsprechender Technologien Rechnung getragen werden, die zu einer erhöhten Prozessqualität führen. Dabei können nur umweltfreundliche und umweltverträgliche Technologien zum Einsatz kommen.
Anwendung stabiler Isotope in der Aquakulturforschung
Stoffflüsse sind wesentliches Merkmal aller Aquakultursysteme. Stabile Isotope von Kohlenstoff und Stickstoff bieten die Möglichkeit, diese Stoffflüsse gezielt zu verfolgen und zu quantifizieren.
Liegen die Getränkedosen am Strand, oder schwimmen die Plastiktüten auf der Meeresoberflächen, dann sind sie für jeden zu sehen. Aber der größte Teil des marinen Mülls sinkt irgendwann zu Boden und entzieht sich den Blicken. Wieviel und welche Art von Müll dort liegt, untersucht das Thünen-Institut in seinen Fischereifängen.
Die Bestandssituation des europäischen Aals gilt als kritisch und außerhalb sicherer biologischer Grenzen. Doch viele der für ein nachhaltiges Bestandsmanagement notwendigen Daten basieren auf groben Schätzungen und Modellannahmen. Um eine bessere Datenbasis zu schaffen und Managementmaßnahmen zu optimieren, arbeiten wir als Teil eines europäischen Netzwerks an der standardisierten Erhebung von Altersstruktur und Wachstum von Aalen in allen deutschen Fluss-Systemen.
In deutschen Gewässern wurden nach dem zweiten Weltkrieg ca. 1,6 Mio t Munition versenkt. Ziel von CONMAR ist es, Strategien zum zukünftigen Umgang mit den Munitionsaltlasten zu entwickeln. Unser Projekt befasst sich mit Effekten von marinen Munitionsaltlasten auf Fische.
Radioaktive Stoffe in marinen Organismen nachweisen und die Ergebnisse bewerten
Gemäß §4 Abs. 1 IMIS-ZustV ist das Thünen-Institut für Fischereiökologie beauftragt, die Erfassung und Bewertung radioaktiver Stoffe in Meeresorganismen im Bereich von Nord- und Ostsee inklusive der Küstengewässer und des Festlandsockels sicherzustellen.
BALANCE - Blankaalabwanderung in der niedersächsischen Ems
Das Projekt BALANCE kombiniert einen „Fang-Wiederfang“-Studienansatz und akustische Telemetrie, um eine möglichst exakte Quantifizierung der abwandernden Aale aus dem Einzugsgebiet der Ems zu erzielen. Die Ergebnisse sollen dann mit Vorhersagen des in Deutschland gängigen Bestandsmodells zum Aal verglichen werden.
Allein das Messen eines Schadstoffs kann die Frage nicht beantworten, ob es dem Fisch gut geht. Sind noch andere Schadstoffe zu finden? Ist es nachweisbar, wie sich die Stoffe auf den Organismus auswirken? Ist der Fisch schon krank? Alle diese Aspekte müssen gemeinsam - also integriert - betrachtet werden.
MESMO - Modellierung der Effekte radioaktiver Stoffe auf marine Organismen
Bislang ist die Berechnung der Strahlungsbelastung von Meerestieren recht ungenau. Mit anatomisch detaillierten Modellen für marine Referenzarten wollen wir sie erheblich verbessern.
Künstliche Vermehrung und Aufzucht des Europäischen Stint
Der Europäische Stint (Osmerus eperlanus) ist eine Schlüsselart für die Mündungsgebiete der großen deutschen Flüsse sowie der flachen Küstenbereiche der Nordsee. Aktuell ist der Bestand der Art stark zurückgegangen. Die Gründe hierfür sind nicht vollständig geklärt.