Institut für Fischereiökologie
Herwigstraße 31
27572 Bremerhaven
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Gesund wie ein Fisch im Wasser? Um festzustellen, ob dieses Sprichwort stimmt, überwachen wir auf unseren Forschungsreisen mit dem Fischereiforschungsschiff Walther Herwig III das Vorkommen von Krankheiten bei verschiedenen Fischarten der Nord- und Ostsee.
Die Krankheiten und Fitnessparameter von Meeresfischen zeigen auf, wie anthropogene (z. B. Schadstoffexposition) und natürlichen Stressoren auf den Gesundheitszustand der Fische wirken. Sie sind wichtige Indikatoren für den Qualitätszustand der Meeresumwelt. Im integrierten Monitoringprogramm des Thünen-Instituts für Fischereiökologie erfassen und bewerten wir regionale Muster und zeitliche Trends im Auftreten von Infektionskrankheiten und Nicht-Infektionskrankheiten (einschließlich Parasiten und histopathologischer Veränderungen). So können wir Problemgebiete mit signifikant erhöhten Krankheitsraten identifizieren und - zum Beispiel in Bezug auf Schadstoffeffekte - Handlungsbedarf ableiten.
Wie häufig und regional verbreitet sind Krankheiten und Parasiten in Fischarten, die ökologisch und ökonomisch wichtig für Nord- und Ostsee sind? Das überwachen wir mit Fischfängen auf unseren jährlichenen Forschungsreisen. Wir erfassen äußerlich sichtbare Krankheiten und Parasiten (bei Platt- und Rundfischen) sowie pathologische Leberveränderungen (bei Plattfischen). Das Untersuchungsprogramm ist Teil des integrierten Monitoringprogramms des Thünen-Instituts für Fischereiökologie zu Schadstoffbelastung und biologischen Schadstoffeffekten bei Meeresfischen. Es ist auf internationaler Ebene abgestimmt; die angewendeten Methoden richten sich nach Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und nach OSPAR-Richtlinien für biologisches Effektmonitoring.
Die Daten aus dem Untersuchungsprogramm übermitteln wir jährlich an die Umweltdatenbank des ICES, damit ICES-Expertengruppen sie analysieren können.Um nationale und internationale Berichte über den Zustand der Meeresumwelt zu erstellen, greift man auf diese Daten zurück.
Gibt es regionale Muster und Trends in der Häufigkeit von Fischkrankheiten in Nord- und Ostsee sowie in Vergleichsgebieten?
Lassen sich Ursachen der regionalen Muster und Trends identifizieren?
Welche Methoden sind für eine integrierte Bewertung der Ergebnisse geeignet?
Bestehen Zusammenhänge zwischen regionalen Mustern und Trends hinsichtlich der Fischkrankheiten und der Bestandsentwicklung (Rekrutierung, Fortpflanzung, Mortalität)?
ICES-Arbeitsgruppen und -Komitees bearbeiten und bewerten die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen; sie fließen ein in nationale und internationale Zustandsberichte, wie z. B. BLMP-Berichte zum Zustand der Meeresumwelt in Nord- und Ostsee, OSPAR Quality Status Report 2010, HELCOM integrated assessments of hazardous substances.
www.blmp-online.de/Seiten/Berichte.html#Zustandsberichte
www.qsr2010.ospar.org/en/index.html
www.helcom.fi/Lists/Publications/BSEP120B.pdf
Daueraufgabe 1.1987 - 12.2023
Projekttyp:
Projektstatus:
läuft
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