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Dossier

Wildtiere – pro oder contra?

Frank Tottewitz | 16.06.2022


WO Institut für Waldökosysteme

Wildtiere sind ein wichtiger und gewünschter Bestandteil unserer Kulturlandschaften. In bestimmten Bereichen können sie aber auch „stören“: Sie verbeißen Bäume, wühlen Äcker um, verursachen Verkehrsunfälle und übertragen Krankheiten. Fragen des Wildtiermanagements werden je nach Interessenlage kontrovers diskutiert.

Durch den Anstieg von Wildtierbeständen wie Schwarzwild, Rehwild und Rotwild in Deutschland und umliegenden Staaten haben sich Nutzungskonflikte verschärft. Zudem beeinflussen neu eingewanderte Tierarten wie Marderhund, Waschbär und Mink die Populationen einheimischer Wildtiere. Die Rückkehr des Wolfes als ursprünglich in Deutschland heimischer, aber zwischenzeitlich ausgerotteter Prädator beunruhigt in den betroffenen Gebieten viele Tierhalter, aber auch Teile der Bevölkerung. 

Wie können Landwirtschaft, Wald und Wild miteinander in Einklang gebracht werden? Wir suchen nach Lösungen für ein Wildtiermanagement, das ein konfliktarmes Nebeneinander von Landnutzung und Wild erlaubt.

Dazu ist es zunächst notwendig, die Faktenbasis zu verbessern, etwa durch die Erfassung von Jagdstrecken, die Erhebung von Daten zum Vorkommen und zur Dichte und Entwicklung von Wildtierbeständen. Für einige Wildtierarten haben wir das in anschaulichen Grafiken dargestellt.

Zudem entwickeln wir neue Methoden, um Wildtierbestände besser zu managen. Auf der Grundlage valider Daten und Fakten ist es möglich, Management-Strategien zu entwickeln und zu beurteilen, die Politik zu beraten und Material für die Berichterstattung im Rahmen internationaler Artenschutz-Abkommen bereitzustellen.

Interview

„Beim Thema Wolf zählt Vorsorge über Ländergrenzen hinweg“

Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland vor 20 Jahren sind Wölfe Thema in den Medien. Als geschützte Raubtierart, die sich großräumig bewegt, bleiben Konflikte mit Land-, Forstwirten und Jägern nicht aus. Wildtierökologe Heiner Schumann beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit dem Thema und ist unter anderem als Wolfsbeauftragter für das Landesumweltamt Brandenburg tätig.

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„Beim Thema Wolf zählt Vorsorge über Ländergrenzen hinweg“

„Hohe Wildschweindichte begünstigt die Virus-Ausbreitung“

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich relativ schnell von Osteuropa her in Richtung Westen ausgebreitet. Im September 2020 erreichte die Seuche auch Deutschland. Welche Auswirkungen ein gezieltes Jagdmanagement auf die Ausbreitung der Seuche in Deutschland hat und welche Hürden es gibt, erklärt Frank Tottewitz vom Thünen-Institut für Waldökosysteme.

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Zahlen & Fakten

Das Eberswalder WILD-Zentrum

Koordinationsstelle eines bundesweiten Monitoring-Programms

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Das Eberswalder WILD-Zentrum

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