Weiter zum Inhalt
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Globale Waldkarten im Vergleich: Policy Brief und Studie erschienen

Im Projekt GEOS-EUDR wurden am Thünen-Institut für Waldwirtschaft 21 globale Wald- und Baumdeckungskarten daraufhin geprüft, wie gut sie sich zur Überprüfung der Entwaldungsfreiheit gemäß der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) eignen.

© Juliana Freitas Beyer

Wald-Übereinstimmungsschicht: Dieses Bild zeigt die Wald-Übereinstimmungsschicht, die neun unabhängige Wald- und Baumdeckenkarten kombiniert. Die Schicht hebt Bereiche hervor, in denen die Karten am stärksten in ihrer Darstellung der Wald- bzw. Baumdeckung übereinstimmen (Übereinstimmung in allen neun Karten), sowie jene mit der geringsten Übereinstimmung (nur eine Karte).

Die Ergebnisse sind nun im Technical and Policy Brief No.1 veröffentlicht. Dieser basiert auf einer wissenschaftlichen Studie Freitas Beyer et al. (2025), die kürzlich in der Fachzeitschrift Remote Sensing erschienen ist.

Die Auswertung zeigt, dass nur acht der untersuchten Datensätze wesentliche räumliche, zeitliche und definitorische Kriterien der EUDR erfüllen. Und lediglich zwei Karten entsprechen vollständig der EUDR-Definition von Wald (Baumhöhe ≥ 5 m, Kronendachdichte ≥ 10 %, Mindestkartierfläche ≥ 0,5 ha). Darüber hinaus bestehen deutliche regionale Unterschiede in der Genauigkeit, etwa Über- und Unterschätzungen von Waldflächen, sowie Herausforderungen bei der Abgrenzung von Plantagen, Agroforstsystemen und sekundären Wäldern.

Der Policy Brief bietet praxisnahe Empfehlungen für Unternehmen und Marktakteure, die Sorgfaltserklärungen erstellen und Lieferketten prüfen müssen, zuständige Kontrollbehörden, und politische Entscheidungsträger, die Monitoring- und Dateninfrastrukturen fördern.

Empfohlen wird unter anderem:

  • keine einzelne Waldkarte als alleinige Referenz zu nutzen,
  • mehrere Karten und Datenquellen miteinander zu kombinieren,
  • regionale Referenzdaten einzubeziehen,
  • und langfristig harmonisierte internationale Walddefinitionen voranzutreiben.

Das Projekt GEOS-EUDR wird gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Kontakt im Thünen-Institut:

Juliana Freitas Beyer
Institut für Waldwirtschaft
Wissenschaftlerin · M.Sc.
Nach oben