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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Neue Veröffentlichung zu Schätzungen der globalen Produktion von Brennholz und deren Bedeutung

Neue Schätzungen zur globalen Produktion von Brennholz verbessern bislang verfügbare Daten erheblich und tragen zu einem besseren Verständnis der Brennholzentnahme und der Holzkohleproduktion in vielen Ländern bei.

Geschätzte Brennholzentnahme pro Kopf im Jahr 2019 (m3)

Etwa die Hälfte des weltweit entnommenen Rohholzes ist Brennholz. In vielen Ländern ist es jedoch schwierig, Daten über die Produktion und Verwendung von Brennholz zu ermitteln. Die Erhebung von Daten zu Brennholz ist in vielen Ländern schwierig. In FAOStat, der zentralen globalen Datenbank für Holzprodukte waren 2019 nur für 72 von 217 Ländern nicht sich wiederholende und damit aussagekräftige Daten bereitgestellt. Für die meisten Länder schätzt die FAO selbst die Daten, basierend auf einem 2005 entwickelten Modell. Das Ziel dieses Artikels war es daher, diese Datenschätzungen zu verbessern.

Zu diesem Zweck wurde ein Modellierungsrahmen erstellt. Alle verfügbaren Informationen über Brennholz wurden von den Autor:innen unter der Leitung von Kolleg:innen der FAO zusammengetragen. Es wurden mehr als 2.000 Datenpunkte zu Produktion und Verwendung von Brennholz und Holzkohle der Jahre 1999 bis 2019 zusammengetragen. Ein konzeptionelles Modell mit verschiedenen Einflussfaktoren für Produktion und Verwendung von Brennholz bildete die Grundlage für die Modellierung. Das Modell selbst wurde programmiert als flexibler, nichtlinearer Machine-Learning-Ansatz mit dem Ziel, den Pro-Kopf-Brennholzbedarf für jedes Land abzuschätzen.

Die Ergebnisse zeigen z. B. für 2019 eine globale Produktion von Brennholz, die etwa 30 % höher liegt als die bisherigen Schätzungen. Die neuen Berechnungen liegen in Afrika 50 % und in Asien 40 % höher, und in Amerika 10 % und in Europa 20 % niedriger. Der neue Modellierungsansatz und die damit geschätzten Daten werden unser Verständnis zur globalen Produktion und Verwendung von Brennholz sowie weitere damit verbundene Analysen vermutlich verbessern.

Kontakt im Thünen-Institut:

Institut für Waldwirtschaft
Wissenschaftler
Holger Weimar
Dr. Holger Weimar
Telefon
+49 40 739 62 314 | +49 531 2570 1463
holger.weimar@thuenen.de
Institut für Waldwirtschaft
Leiter des Arbeitsbereichs Holzmärkte
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