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© Kay Panten
Institut für

SF Seefischerei

Projekt

"Maximaler Dauerertrag" - ökologische, ökonomische und soziale Konsequenzen


Federführendes Institut SF Institut für Seefischerei

Titelbild MYFISH
© Thünen-Institut/SF

Sämtliche Fischbestände - so will es die EU - sollen bis spätestens 2015 so befischt werden, dass sie den maximalen Dauerertrag (MSY) liefern. Weil aber Räuber-Beute-Interaktionen und Beifänge in der gemischten Fischerei die Populationsdynamik beeinflussen, ist das nicht für alle Arten gleichzeitig zu erreichen. Außerdem dürfen ökonomische und soziale Gesichtspunkte nicht außer acht gelassen werden.

Hintergrund und Zielsetzung

Die EU strebt an, sämtliche Fischbestände bis 2015 mit einer fischereilichen Sterblichkeit zu befischen, die im Einklang mit dem höchstmöglichen Dauerertrag steht (Fmsy). Der Weg dorthin ist jedoch kompliziert, da es negative Auswirkungen auf andere Bestände innerhalb eines Ökosystems geben kann, wenn ein Bestand mit Fmsy befischt wird. Wenn Räuberbestände anwachsen, wächst auch die natürliche Sterblichkeit ihrer Beute. Das mindert die Erträge aus diesen Beutebeständen. Auch müssen die Ökonomie der Flotten und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden, um eine ausgewogene, nachhaltige Bewirtschaftung von Meeresressourcen zu erreichen. MYFISH wird Nachhaltigkeit im Rahmen des Ökosystemansatzes neu definieren, damit das gesamte Ökosystem einen "guten Umweltzustand" erreicht - wie ihn die Meeresstrategierahmenrichtlinie (2008/56/EG) fordert. Dabei wollen wir gleichzeitig nicht-akzeptable ökonomische und soziale Auswirkungen vermeiden. Wir modifizieren existierende Ökosystem- und bio-ökonomische Modelle, um Erträge unter bestimmten Rahmenbedingungen maximieren zu können. Managementpläne zur Implementierung des MSY-Konzeptes innerhalb des Ökosystemansatzes erarbeiten wir unter Mithilfe diverser Interessensgruppen (Fischereiindustrie, Umweltverbände, Fischereimanager) aus den verschiedenen Regionen (Regionalbeiräte).

Zielgruppe

Politische Entscheidungsträger, Wissenschaft, Fischerei, Medien 

Vorgehensweise

In diesem Projekt verwenden wir komplexe bio-ökonomische und Mehrartenmodelle, um zu erkennen, welche Strategien der Nutzung optimal sind. Bei der Entscheidungsfindung legen wir besonderen Wert darauf, unterschiedliche Interessensvertreter einzubeziehen. Häufig müssen Kompromisse gefunden werden, die über wissenschaftliche Entscheidungen hinausgehen.

Unsere Forschungsfragen

  • Wie kann MSY in einem Ökosystemansatz definiert werden?
  • Wo liegt der maximale Dauerertrag im Mehrartenkontext?
  • Welche Einschränkungen sind bei der Maximierung zu bedenken, damit ökologische, ökonomische und soziale Limitationen berücksichtigt bleiben?
  • Wie muss ein Mehrarten-Managementplan für gemischte Fischereien gestaltet werden? 

Ergebnisse

  • Newsletter (12/2013, 09/2014, 10/2015)
  • Diverse Berichte
  • Workshops mit der Fischereiindustrie, Umweltverbänden und Politikern, um Ergebnisse zu diskutieren
  • Neue Konzepte zur Gestaltung von Mehrartenplänen

Links und Downloads

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

3.2012 - 2.2016

Weitere Projektdaten

Förderprogramm: EU – FP7 – Thematic Priority "Food, Agriculture and Fisheries, and Biotechnology"
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Goti-Aralucea L, Fitzpatrick M, Döring R, Reid D, Mumford J, Rindorf A (2018) "Overarching sustainability objectives overcome incompatible directions in the Common Fisheries Policy". Mar Policy 91:49-57, DOI:10.1016/j.marpol.2018.02.006

  2. 1

    Ulrich C, Vermard Y, Dolder PJ, Brunel T, Jardim E, Holmes SJ, Kempf A, Mortensen LO, Poos JJ, Rindorf A (2017) Achieving maximum sustainable yield in mixed fisheries: a management approach for the North Sea demersal fisheries. ICES J Mar Sci 74(2):566-575, DOI:10.1093/icesjms/fsw126

  3. 2

    Rindorf A, Cardinale M, Shephard S, De Oliveira J, Hjörleifsson E, Kempf A, Luzenczyk A, Millar C, Miller DC, Needle CL, Simmonds J, Vinther M (2017) Fishing for MSY: using "pretty good yield" ranges without impairing recruitment. ICES J Mar Sci 74(2):525-534, DOI:10.1093/icesjms/fsw111

  4. 3

    Rindorf A, Mumford J, Baranowski P, Worsoe Clausen L, Garcia D, Hintzen NT, Kempf A, Leach A, Levontin P, Mace P, Mackinson S, Maravelias CD, Prellezo R, Quetglas A, Tserpes G, Reid DG (2017) Moving beyond the MSY concept to reflect multidimensional fisheries management objectives. Mar Policy 85:33-41, DOI:10.1016/j.marpol.2017.08.012

  5. 4

    Stäbler M, Kempf A, Mackinson S, Poos JJ, Garcia C, Temming A (2016) Combining efforts to make maximum sustainable yields and good environmental status match in a food-web model of the southern North Sea. Ecol Model 331:17-30, DOI:10.1016/j.ecolmodel.2016.01.020

  6. 5

    Cormon X, Kempf A, Vermard Y, Vinther M, Marchal P (2016) Emergence of a new predator in the North Sea: evaluation of potential trophic impacts focused on hake, saithe, and Norway pout. ICES J Mar Sci 73(5):1370-1381, DOI:10.1093/icesjms/fsw050

  7. 6

    Kempf A, Mumford J, Levontin P, Leach A, Hoff A, Hamon KG, Bartelings H, Vinther M, Stäbler M, Poos JJ, Smout S, Frost H, Burg S van den, Ulrich C, Rindorf A (2016) The MSY concept in a multi-objective fisheries environment - lessons from the North Sea. Mar Policy 69:146-158, DOI:10.1016/j.marpol.2016.04.012

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