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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Saatwicken: Sortenprüfung für Anbau und Mastschweinefütterung


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© Thünen-Institut/Honsdorf, Stepczynski, Wiskandt

Saatwickenkörner (Vicia sativa L.) für Mastschweine als alternatives, proteinreiches Futtermittel unter sich wandelnden klimatischen Bedingungen (Wick4Pig)

Mit dem geplanten Projekt wird das Ziel verfolgt, Sorten und Akzessionen der Saatwicke (Vicia sativa L.) zu identifizieren, die unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen im Gemenge mit Sommergetreide angebaut und als regional erzeugtes, eiweißhaltiges und hochwertiges Futtermittel für Monogastrier eingesetzt werden können.

Hintergrund und Zielsetzung

Leguminosen übernehmen vielfältige Leistungen im Agrarökosystem. Eine wenig beachtete Leguminose ist die Saatwicke (Vicia sativa L.). Sie stellt geringe Ansprüche an ihren Standort, so kann sie auch auf sauren Böden und in trockenen Regionen wachsen. Die Saatwicke hat durch ihre Robustheit ein hohes Potential, auch unter sich wandelnden klimatischen Verhältnissen gute Erträge mit hohen Rohproteingehalten zu erbringen. Auch als Futtermittel ist die Saatwicke interessant und gewährleistet eine Versorgung der Nutztiere mit hochwertigem Protein. Ihre Gehalte an sekundären Pflanzeninhaltstoffen können die Nutzung jedoch einschränken.

Aus eigenen Vorarbeiten, im Besonderen aus dem Projekt WickEiweiss, und dem Stand des Wissens wurden die folgenden Fragestellungen abgeleitet:
Bereich Pflanzenbau:
1. Welche Saatwickensorten sind unter den Bedingungen des Ökologischen Landbaus im Gemengeanbau mit Getreide für die Eiweißproduktion in Deutschland geeignet?
2. Welche Saatwickensorten bzw. -akzessionen zeigen in verschiedenen Umwelten und unter Trockenstress die höchsten Korn-, Rohprotein- und Aminosäuren-Erträge?
3. Welche Saatwickensorten zeigen in verschiedenen Umwelten und unter Trockenstress die geringsten Konzentrationen an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (Vicin, Convicin, Cyanoalanintoxine, Tannine)?
Bereich Behandlung
4. Welchen Effekt hat die Saatwickensorte auf die Silierbarkeit der Körner und die Qualität der Silage?
5. Welchen Effekt hat die Silierung auf die Gehalte sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe der Körner verschiedener Saatwickensorten?
Bereich Fütterung
6. Können Saatwickenkörner in hohen Anteilen in der Futterration von Mastschweinen, ohne negative Auswirkung auf die Mast- und Schlachtleistung, eingesetzt werden?
7. Unterscheiden sich zwei Saatwickensorten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffprofilen hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Mast- und Schlachtleistung?
8. Welcher Anteil des Rohproteins und der Aminosäuren von rohen und silierten Wickenkörnern ist beim Mastschwein praecaecal verdaulich?

Vorgehensweise

Im Projekt sind neben einem Vergleichanbau verschiedener Genbankakzessionen in Zusammenarbeit mit dem IPK auch Sortenprüfungen im Gemenge auf dem Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau geplant. Zudem wird die Silierbarkeit der Saatwicken im Labor geprüft und sowohl ein Fütterungsversuch zur Ermittlung der Verdaulichkeit (MLU Halle-Wittenberg) als auch zur Überprüfung der Leistung und Gesundheit unter Praxisbedingungen mit Mastschweinen durchgeführt.

Thünen-Ansprechperson

Dr. rer. nat. Karen Aulrich

Telefon
+49 4539 8880 311
Telefon
+49 531 2570 1596
karen.aulrich@thuenen.de

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

2.2025 - 1.2028

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2822OE004
Projektstatus: läuft

Publikationen

  1. 0

    Honsdorf N, Al-Muttwaki M, Witten S, Lohwasser U, Aulrich K (2025) Wick4Pig : Anbau von Saatwicken als proteinreiches Futtermittel für Mastschweine. Mitt Gesellsch Pflanzenbauwiss 34:337-338

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