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Institut für

MA Marktanalyse

Projekt

Fördern Freihandelsabkommen die Agrarproduktion im östlichen Europa?


Federführendes Institut MA Institut für Marktanalyse

© Verena Wolf
Vom Feld in die Welt

Potenzial und Entwicklung der Agrarwirtschaft und des Handels von einigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion

Mögliche Zoll- und Handelspolitikänderungen der EU mit einzelnen östlichen Nachbarländern sowie zwischen diesen Ländern verändern die Handelsströme. Wie wirkt sich das auf den Agrarsektor aus?

Hintergrund und Zielsetzung

Im Projekt AGRICISTRADE untersuchen wir die aktuelle Lage der Landwirtschaft und der nachgelagerten Industrie in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Moldawien, Russland, Ukraine und Weißrussland. Außerdem betrachten wir, wie sich die Agrarwirtschaft in den einzelnen Ländern unter bestimmten Voraussetzungen entwickelt – immer mit Blick auf künftige Handelsströme, die durch veränderte Handelspolitiken verursacht werden. Wir wollen mit diesem Projekt zu einem besseren Verständnis der aktuellen Situation, vorhandener Potenziale und möglicher Entwicklungen beitragen.

Vorgehensweise

Um die landwirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern überblicken zu können, erheben wir Daten und werten sie aus. Neben statistischen Kenngrößen von Agrargütern wie Produktion, Verbrauch, Lagerbestand, Import, Export, Bodennutzung und Preis analysieren wir auch Politikinstrumente und deren Wirkungsweise.

Um Potenziale, wie mögliche Ertragssteigerungen und Ausdehnung der Landwirtschaft auf die Fläche und zukünftige Entwicklungen abzuschätzen, haben wir einen modellbasierten Ansatz gewählt. Hierfür haben wir unsere Modelle zunächst erweitert und speziell für die Regionen angepasst. Insbesondere kommt die Methode der Modellverknüpfung zum Einsatz  – die Modelle AGMEMOD, MAGNET und GLOBIOM projizieren gemeinsam konsistente Ergebnisse.

Anhand von Szenarien analysieren wir unterschiedliche mögliche Entwicklungen des Agrarsektors in den östlichen Nachbarstaaten der EU und in der EU selbst. Wie wird sich beispielsweise die Weizenproduktion in der Ukraine entwickeln, wenn die Zölle zwischen der EU und der Ukraine fallen? Wie wirkt dies sich auf die Handelsströme der Ukraine aus?

Die Szenarien bilden unterschiedliche Marktentwicklungen ab, enthalten unterschiedliche Agrar- und Handelspolitiken, beispielsweise einen Wegfall von Zöllen, in den einzelnen Ländern oder unterscheiden sich in der Entwicklung des technischen Fortschritts, des Bruttoinlandsproduktes oder weiterer Kenngrößen, die die Agrarwirtschaft maßgeblich beeinflussen.

Daten und Methoden

Für das Projekt aktualisieren wir das partielle Gleichgewichtsmodell AGMEMOD und erweitern es um Russland, die Ukraine, Kasachstan und Weißrussland. AGMEMOD dient insbesondere dazu, Marktpolitiken im Agrarbereich, zum Beispiel Interventionspreise, Produktionsquoten, gekoppelte und ungekoppelte Direktzahlungen, zu analysieren.

Mit dem allgemeinen Gleichgewichtsmodell MAGNET stellen wir gezielt bilaterale Handelsströme zwischen den untersuchten Ländern untereinander und mit der EU dar. Das Modell GLOBIOM beantwortet uns die Fragen zum Anbau von Agrarprodukten und deren künftige Ertragspotenziale innerhalb eines Landes und stützt sich dabei auf Boden- und Klimaeigenschaften. Mit dem Verknüpfen der Modelle führen wir die wichtigsten Aspekte, die Einfluss auf die Agrarmärkte haben, zusammen.

Unsere Forschungsfragen

Welche Auswirkungen haben Handelsabkommen zwischen der EU und ihren östlichen Nachbarländern sowie zwischen diesen Ländern auf den Agrarsektor und die nachgelagerte Industrie?

Welche Politiken nehmen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Agrarsektors?

Ergebnisse

Neben den hier veröffentlichten Publikation, sind weitere Ergebnisse des Projekt auf der Projekthomepage zu finden.

Links und Downloads

Offizielle Homepage

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

1.2014 - 12.2016

Publikationen zu dem Projekt

  1. 0

    Laquai V (2023) Long-term challenges in cereal and oilseed markets - case studies analyzed with model systems [online]. Göttingen: Georg-August-Univ, xxiii, 279 p, Göttingen, Univ, Fakultät für Agrarwissenschaften, Diss, 2022, zu finden in <http://dx.doi.org/10.53846/goediss-9711> [zitiert am 22.02.2023], DOI:10.53846/goediss-9711

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn066066.pdf

  2. 1

    Berkum S van, Banse M, Deppermann A, Erjavec E, Djuric I, Philippides G, Wolf V, Haß M, Salamon P, et al (2016) Exploring the potential for agriculture and trade in CIS: Synthesis of findings of the FP7 financed AGRICISTRADE project [online]. 25 p, zu finden in <http://www.agricistrade.eu> [zitiert am 09.01.2017]

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn058010.pdf

  3. 2

    Wolf V, Deppermann A, Tabeau A, Banse M, Berkum S van, Haß M, Havlik P, Philippides G, Salamon P, Verma M (2016) Linking three market models to project Russian and Ukrainian wheat markets till 2030 : Paper prepared for presentation at the 155th EAAE Seminar 'European Agriculture towards 2030 Perspectives for further East-West Integration, Kiev, Ukraine, September 19-21, 2016. EAAP, 24 p

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn057299.pdf

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