Die Bundeswaldinventur wird regelmäßig alle 10 Jahre durchgeführt und liefert fundamental wichtige Kenntnisse über den Zustand und die Entwicklung des Waldes in Deutschland. Basierend auf im Zuge der vierten Bundeswaldinventur bundesweit eingesammelten Proben von Stiel- und Traubeneiche konnten die genetische Differenzierung der beiden Arten, der Grad an Hybridisierung zwischen beiden Arten, sowie das Vorhandensein überregionaler genetischer Strukturen untersucht werden. Dabei zeigte sich eine deutliche genetische Trennung beider Arten mit nur geringer Hybridisierungsrate. Vor allem die Stieleiche zeigt innerhalb Deutschlands eine klare genetische Struktur in Form eines Nordwest-nach-Südost-Gradienten, der potentiell auf die Rückbesiedlung Europas nach der letzten Eiszeit zurückzuführen ist, jedoch auch eine Korrelation mit dem in Deutschland vorherrschenden Kontinentalitätsgradienten aufweist. Dies könnte auf eine unterschiedliche Klimaanpassung der verschiedenen Rückwanderungslinien hindeuten. Die genetische Vielfalt nimmt von Norden nach Süden leicht ab, was möglicherweise auf historische Unterschiede in den regionalen Bewirtschaftungsformen zurückgeht.


Institut für
FG Forstgenetik
Genetische Vielfalt und Strukturen der Eiche in Deutschland
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