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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Genetische Vielfalt und Strukturen der Eiche in Deutschland

Eine neue Studie zeigt, dass die Eichenwälder in Deutschland noch immer genetische Spuren der Rückwanderung nach der letzten Eiszeit tragen und gibt Einblicke in den Genaustausch zwischen Stiel- und Traubeneiche.

Etwa 150 Jahre alter Bestand der Traubeneiche in Brandenburg
© Thünen FG / Mirko Liesebach

Etwa 150 Jahre alter Bestand der Traubeneiche in Brandenburg

Die Bundeswaldinventur wird regelmäßig alle 10 Jahre durchgeführt und liefert fundamental wichtige Kenntnisse über den Zustand und die Entwicklung des Waldes in Deutschland. Basierend auf im Zuge der vierten Bundeswaldinventur bundesweit eingesammelten Proben von Stiel- und Traubeneiche konnten die genetische Differenzierung der beiden Arten, der Grad an Hybridisierung zwischen beiden Arten, sowie das Vorhandensein überregionaler genetischer Strukturen untersucht werden. Dabei zeigte sich eine deutliche genetische Trennung beider Arten mit nur geringer Hybridisierungsrate. Vor allem die Stieleiche zeigt innerhalb Deutschlands eine klare genetische Struktur in Form eines Nordwest-nach-Südost-Gradienten, der potentiell auf die Rückbesiedlung Europas nach der letzten Eiszeit zurückzuführen ist, jedoch auch eine Korrelation mit dem in Deutschland vorherrschenden Kontinentalitätsgradienten aufweist. Dies könnte auf eine unterschiedliche Klimaanpassung der verschiedenen Rückwanderungslinien hindeuten. Die genetische Vielfalt nimmt von Norden nach Süden leicht ab, was möglicherweise auf historische Unterschiede in den regionalen Bewirtschaftungsformen zurückgeht.

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Kontakt

Dr. Birte Pakull
Telefon
+49 4102 696 140
birte.pakull@thuenen.de
Institut für Forstgenetik
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