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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Beiträge für den Wald von Morgen standen im Fokus

Vom 12. bis 14. September trafen sich 85 Wissenschaftler, Waldbesitzer und Behördenvertreter in Ahrensburg, um sich über Beiträge von Forstpflanzenzüchtung und Forstgenetik für den Wald von Morgen zu informieren.

Mehrere weiße Hähne stehen in einem Grafstreifen, der an einen Streifen mit niedrigen Gehölzen grenzt. In Vordergrund ein orange-weißer Zaun.
© Heike Liesebach

Brüderhähne im Gehölzstreifen

Vier Männer sehen sich in einem Birkenbestand die Landschaft an.
© Heike Liesebach

Im Birkenbestand

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen Waldbesitzer und -bewirtschafter vor Herausforderungen. Die 7. Tagung der Sektion Forstgenetik/Forstpflanzenzüchtung im DVFFA (Deutschen Verband Forstlicher Versuchsanstalten), die zusammen mit der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft ausgerichtet wurde, vermittelte neue Ansätze der Forschung und gab auf einige der anstehenden Fragen eine Antwort. Zu der Tagung waren 85 Teilnehmende aus Deutschland und Österreich angereist.

Die Sektionsleitung, Mirko Liesebach vom Thünen-Institut für Forstgenetik und Ute Tröber vom Staatsbetrieb Sachsenforst, hatte anhand der 51 eingereichten Beiträge ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die Vorträge und Poster waren zehn Blöcken zugeordnet. Die Vielzahl der Beiträge machte am ersten Nachmittag parallele Blöcke erforderlich. So fanden in einem Raum zwei Blöcke zu Gehölzphysiologie statt. Die Untergruppe Gehölzphysiologie wurde auf der letzten Tagung in Dresden im Jahr 2019 eingerichtet. Parallel gab es einen Block zu Methoden und einen zur Resistenzforschung. Am Dienstag widmeten sich die Präsentationen in vier Blöcken der Rotbuche, Forstpflanzenzüchtung, genetischen Differenzierung und alternativen Baumarten. Am dritten Tag folgten noch zwei Blöcke zur Roteiche und zu forstlichem Vermehrungsgut.

Am Nachmittag fand noch eine Exkursion in einen 60-jährigen Bestand (einen ehemaligen Herkunftsversuch) mit Lindenblättriger Birke (Betula maximowicziana). Am Objekt wurde Wissen und praktische Erfahrungen über eine weniger bekannte Baumart Ostasiens ausgetauscht.

Weiterer Exkursionspunkt war eine vom Thünen-Institut für Forstgenetik in Streifen angelegte Nachkommenschaftsprüfung zur Nutzung im Kurzumtrieb. Für das bestehende silvoarable Agroforstsystem wurde zusammen mit dem Thünen-institut für Ökologischen Landbau ein Konzept für ein silvopastorales System mit Hühnern bzw. Kälbern entwickelt. Zur Vorbereitung der Beweidung wurde in der Vegetationsruhe die Hälfte der elfjährigen Gehölzstreifen geerntet und energetisch genutzt. Der verbleibende Aufwuchs sowie der aus Wurzelschösslingen und Stockausschlag bieten den Bruderhähnen Schatten und Schutz.

Wie in den vorangegangenen Tagungen wurden aktuelle Ergebnisse und laufende Vorhaben einem breiten Interessentenkreis zugänglich gemacht. Die Vielzahl der Beiträge forderte insbesondere die nichtwissenschaftlichen Teilnehmenden. Die ausreichend bemessenen Pausen wurden ausgiebig zu Gesprächen genutzt. Man war froh, dass nach langer Zeit wieder physisch eine derartige Tagung ausgerichtet werden konnte. Die Beiträge sollen in einem Tagungsband als Thünen Report veröffentlicht werden.

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