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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Ist das schon Fisch?

Fisch aus dem Labor kann in Zukuft zu einer alternativen Nahrungsquelle werden. Wir untersuchen, wie ähnlich Fischzellen aus dem Labor ihren Vorbildern aus dem Meer sind.

Als Teil des Clean Fisch Projektes werden an unserem Institut Fettsäureprofile von diversen Speisefischen, sowie Fischzellen, die unser Projektpartner im Labor kultiviert, miteinander verglichen. In allen analysierten Speisefischen konnten eine Vielzahl langkettiger, mehrfach ungesättigter Fettsäuren (LC-PUFA), zu denen auch die gesundheitsfördernden Vertreter EPA und DHA gehören in teilweise großen Anteilen nachgewiesen werden. Ihre Anteile steigen für fettarme Fischarten auf über 50 % an, wohingegen fettreiche Fische ca. 10 % der LC-PUFA aufweisen (Abb.1). Aufgrund hoher Fettgehalte entspricht dies allerdings hohen Absolutanteilen pro 100 mg Fischfilet. Auch weisen sie ein günstiges Verhältnis der Omega-6 zu den Omega-3-Fettsäuren auf (<1).

Hohe Überschüsse der Anteile der Omega-6- gegenüber den Omega-3-Fettsäuren werden als Ursache für diverse Erkrankungen ausgemacht (Simopoulos,  2010). Die Fettsäureprofile der Zellkulturproben hingegen bestehen zu über 80 % aus Fettsäuren mit kürzerer Kettenlänge (< C18). Die Anteile der LC-PUFA fallen für alle Zellproben deutlich geringer aus, vor allem wenn diese mit Fischproben eines ähnlichen Gesamt­lipid­gehalts verglichen werden. Die Unter­schiede sind in Abb. 1 anhand der orangen Punkte für die Zellen deutlich zu sehen.

Interessanterweise konnte jedoch in den Zellproben DHA in Anteile von 1 bis 2 % nachgewiesen werden, was einen guter Ansatzpunkt für weitere Arbeiten auf diesem Gebiet darstellt.

Simopoulos, A. P. 2010. The omega-6/omega-3 fatty acid ratio: health implications. OCL 17:267-275. https://doi.org/10.1051/ocl.2010.0325.

 

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