Nach vier Wochen auf dem Forschungsschiff L’Atalante ist Dr. Pedro Nogueira vom Thünen-Institut für Fischereiökologie nach Bremerhaven zurückgekehrt. Ziel der internationalen Expedition unter französischer Leitung war ein Gebiet westlich der iberischen Halbinsel, in dem zahlreiche Fässer mit radioaktivem Abfall liegen. „Ich habe in dieser Zeit unglaublich viel gelernt“, erzählt Nogueira. Besonders erstaunt war er darüber, dass in der Nähe der Fässer nur eine einzige Fischart gefangen wurde. Seine Eindrücke hat er in einem Seetagebuch gesammelt.
Die Expedition war aus seiner Sicht ein voller Erfolg: Zahlreiche Proben von Grenadierfischen, Wasser und Sediment sollen in Bremerhaven auf radioaktive Belastungen untersucht werden. Außerdem brachte er Proben für Kolleginnen und Kollegen mit, die Rückstände von PFAS und anderen Schadstoffen analysieren werden.
Ein besonderes Highlight war der Einsatz eines ferngesteuerten Unterwasser-Fahrzeugs (ROV), das beeindruckende Bilder aus 4000m Tiefe vom Meeresboden lieferte: Auf den Fässern wachsen verschiedene Organismen wie Seeanemonen. Diese Organismen sollen mit einer speziellen Technik bei der nächsten Fahrt gezielt gesammelt und auf radioaktive Kontamination untersucht werden. „Es gibt die Möglichkeit, auch bei der nächsten Reise wieder mitzufahren“, sagt Nogueira.
Bis dahin will er die mitgebrachten Proben im Labor untersuchen und ihre radioaktive Belastung mit der vergleichen, die Forschende aus dem Thünen-Institut bereits in 2005 in Proben aus dem selben Gebiet gemessen haben. Diese Ergebnisse sollen in gemeinsame Fachpublikationen mit den französischen Kollegen einfließen.






