Institut für Fischereiökologie
Herwigstraße 31
27572 Bremerhaven
Telefon: + 49 471 94460 201
Fax: + 49 471 94460 199
fi@thuenen.de
Untersuchungen zur Bedeutung der Schadstoffbelastung aus versenkter Munition in der Ostsee für Bodenfischarten
Die großen Mengen von konventioneller Munition, die zum Teil offen am Meeresgrund der Ostsee liegen und schon jetzt Verbindungen wie Trinitrotoluol (TNT) freisetzen, bereiten Anlass zur Sorge und werfen die Frage auf, ob Populationen von dort vorkommenden Fischarten bedroht sind.
Die seit Jahrzehnten im Salzwasser der Ostsee lagernden Munitionskörper sind einem stetigen Verfall ausgesetzt, mit der Konsequenz, dass die darin enthaltenen Sprengstoffe in das umgebende Wasser entweichen können. Sprengstoffe, wie TNT, welche nachweislich akut toxisch sowie genotoxisch für Fische sind. Daraus ergibt sich ein großes potentielles Risiko für Organismen, die mit den Sprengstoffverbindungen in Kontakt kommen, wie zum Beispiel bodenlebende Plattfische. Im Zuge der fortschreitenden Korrosion der Munitionskörper sind die Auswirkungen auf den Bestand von Bodenfischen ungeklärt.
Aus diesem Grund arbeitet das Thünen-Institut für Fischereiökologie in diesem Pilot-Projekt daran, erstmals Aussagen zur Belastung von Plattfischarten wie Kliesche, Scholle oder Flunder mit TNT und toxischen Abbauprodukten zu treffen. Anhand der Ergebnisse soll so der mögliche Einfluss von Sprengstoffverbindungen auf den Bestand von Bodenfischarten beurteilt werden.
Plattfische aus der Nähe von Munitionsversenkungsgebieten und aus Vergleichgebieten sollen mit LC-MS auf TNT und seine Metaboliten untersucht werden. Hierbei kommt eine von uns speziell entwickelte Analysemethode für Explosivstoffe zum Einsatz mit der sowohl bekannte als auch unbekannte TNT-Metabolite gemessen werden können. Die Probennahme und Analytik erfolgt in Zusammenarbeit und Abstimmung mit Munitionsexperten aus dem DAIMON Projekt.
11.2019 - 12.2020
Projekttyp:
Projektstatus:
läuft
Anzahl der Datensätze: 1