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Projekt

LAWAMAD – Landwirtschaftliches Wassermanagement Deutschland (Teilprojekt C)



Beregnung von Getreide
© Thünen-Institut/Folkhard Isermeyer
Getreidefeld wird mit Wasser versorgt

Die Dürresommer 2018, 2019 und 2020 haben das Thema Wassermanagement in der Landwirtschaft auch in Deutschland in die Medien und auf die politische Agenda gebracht. Doch wie steht es quantitativ um die Bewässerung in Deutschland – heute und in Zukunft?

Hintergrund und Zielsetzung

Das Verbundprojekt LAWAMAD hat die Aufgabe, Optionen zur Verbesserung des Wassermanagements in Deutschlands Agrarlandschaften zu analysieren. Ziel des verbesserten Wassermanagements ist es, die Verfügbarkeit von Bewässerungswasser für den Pflanzenbau deutlich zu erhöhen, z.B. durch die Anlage von Wasserrückhaltebecken. Im LAWAMAD-Teilprojekt C „Regionalisierte Analysen zum Bewässerungsbedarf und zur Bewässerungswürdigkeit für Deutschland im Klimawandel“ soll zunächst die aktuelle Bewässerungssituation quantifiziert werden.

Mit dem Parameter Bewässerungsbedürftigkeit wird der potenzielle Zusatzwasserbedarf für die wichtigsten Acker-, Gemüse- und Sonderkulturen ermittelt. Die zusätzliche Wassermenge wird durch klimatische, bodenphysikalische und pflanzenspezifische Parameter beeinflusst und dient stets der Aufrechterhaltung optimaler Wachstumsbedingungen. Mit der Bewässerungsbedürftigkeit ist eine indirekte Aussage zum mengenmäßigen Anteil der Landwirtschaft am Gesamtwasserverbrauch möglich.

Darüber hinaus werden im Projekt ökonomische Aspekte der Bewässerung einbezogen und quantifiziert. Dazu wird der Parameter Bewässerungsbedürftigkeit untersucht. Eine Kultur ist dann beregnungswürdig, wenn die Mehrkosten der Beregnung durch den Mehrertrag ausgeglichen werden können, der durch die optimale Wasserversorgung gewährleistet wird.

Im Teilprojekt C werden somit erstmals die Bewässerung und deren Wirtschaftlichkeit sowie die regionalen Unterschiede beider Parameter unter den heutigen und zukünftigen Klimabedingungen quantifiziert.

Zielgruppe

Politik, Landwirte, Beratung, Wasserverbände, Landwirtschaftskammer, interessierte Fachöffentlichkeit

Vorgehensweise

Das Teilprojekt-C wird anhand von zwei Arbeitspaketen bearbeitet:

  1. Zunächst wird ein Modell entwickelt, anhand dessen die regionale Bewässerungsbedürftigkeit für die Ackerfläche bundesweit auf Gemeindeebene quantifiziert werden kann. Die Berechnungen werden für den Ist-Zustand angestellt. Anschließend speisen regionalisierte Klimaprojektionsdaten das Modell, um die zukünftige Entwicklung des Bewässerungsbedarfs vor dem Hintergrund des Klimawandels abzuschätzen.
  2. Anschließend wird auf Basis von betrieblichen Kostenstrukturen (Anschaffung, Wasserbereitstellung, Ertrag etc.) ein Modell zur Abschätzung der Beregnungswürdigkeit ausgewählter Kulturen entwickelt. Mit dem Modell werden die aktuelle Situation sowie zukünftige Veränderungen abgebildet.

Daten und Methoden

Basis für beide Modelle sind detaillierte Realdaten zur Verteilung der Kulturen, zu klimatischen Parametern sowie pflanzenspezifische Eigenschaften. Dabei wird eine flächendeckende und regional möglichst hochaufgelöste Betrachtung der Forschungsfrage angestrebt.

Unsere Forschungsfragen

Unsere Forschungsfragen sind:

  • Wie hoch ist die aktuelle Bewässerungsbedürftigkeit unterschiedlicher landwirtschaftlicher Kulturen in Deutschland?
  • Wie entwickelt sich die Bewässerungsbedürftigkeit unter Einbezug von regionalisierten Klimaprojektionen?
  • Wie bewässerungswürdig sind ausgewählte landwirtschaftliche Kulturen in Deutschland heute?
  • Wie entwickelt sich die Bewässerungswürdigkeit der Kulturen mit den prognostizierten klimatischen Veränderungen in der Zukunft?

Vorläufige Ergebnisse

Ergebnisse aus früheren Untersuchungen für das Bundesland Nordrhein-Westfalen und Bayern haben gezeigt, dass der Bewässerungsbedarf besonders durch den Gemüsebau und wasserbedürftige Ackerkulturen wie Kartoffeln oder Zuckerrüben geprägt wird. Durch die erwartbaren Klimaveränderungen wird der Bewässerungsbedarf in typischen Bewässerungsregionen weiter steigen und in sich Regionen ausweiten, in denen bisher keine Bewässerung stattfindet.

Die entwickelten Ansätze sollen erweitert und für die Bundesebene umgesetzt werden. Neben einem räumlich differenzierten Bewässerungsbedarf für Deutschland werden Erkenntnisse zu den ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels auf ausgewählte Kulturen erwartet.

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Technische Universität Braunschweig
    (Braunschweig, Deutschland)

Zeitraum

10.2020 - 3.2025

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Publikationen

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