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Dr. Mavis Boimah

Die Wissenschaftlerin am Thünen-Institut für Marktanalyse lebt auf zwei Kontinenten.

Gerade hat Mavis Boimah einen Monat bei ihrer Familie in Ghana verbracht. Seit drei Jahren lebt sie zwei Leben: ihr berufliches in Braunschweig am Thünen-Institut für Marktanalyse und ihr familiäres in Ghana. Genau genommen pendelt sie sogar regelmäßig zwischen Ghana, Deutschland und dem Senegal, den sie wie ihre Heimat regelmäßig für das IMMPEX-Projekt besucht. Vor Ort befragt sie Akteure der Wertschöpfungskette und Stakeholder der Geflügel- und Milchwirtschaft sowie Verbraucher mit dem Ziel, die Auswirkungen von Milch- und Geflügelimporten auf Entwicklungsländer zu verstehen. Die Daten bilden die Grundlage für die Beratung z.B. des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in der internationalen Handelspolitik.

„Ich wollte schon immer einen größeren Beitrag zu evidenzbasierten politischen Lösungen für die dringendsten Probleme der Welt leisten - Klimawandel, Nachhaltigkeit und Fairness in der globalen Landwirtschaft. Schade ist nur, dass meine Familie nicht auch in Deutschland lebt.“ Ihr Mann und ihre drei Kinder leben in der ghanaischen Hauptstad Accra. Dort hat Mavis Boimah Agrarökonomie studiert und anschließend promoviert. Etwa alle sechs Monate sieht sie für einen Monat ihre Familie. Zurück in Braunschweig nimmt sie dank Video-Chat täglich live am Familienleben teil.

Auch wenn die Abschiede und die langen Trennungsphasen hart sind, sieht sie das Positive: „Ich kann meinem Wunschberuf nachgehen. Und ich schätze die fairen und klaren Strukturen in Deutschland. Mein Weg ist auch eine wertvolle Erfahrung für die ganze Familie.“ Trotz der Herausforderungen kann sie sich vorstellen, weiterhin in Deutschland zu arbeiten. „Im besten Fall als Familie. Es wäre toll, wenn es mehr Unterstützung für das Nachkommen von Familien gäbe.

Mein Rat an "Women in Science“: unterschätzt Euch nicht! Baut Selbstvertrauen auf, knüpft Kontakte zu anderen Frauen in diesem Bereich, die ihr als Vorbilder seht und feiert jeden Meilenstein. Jeder Beitrag, wie klein er auch sein mag, ist wichtig für die Wissenschaft. Familienleben und Beruf zu vereinen ist schwierig, aber mit einer guten Prioritätensetzung kann man ein gutes Gleichgewicht finden.“

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