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Binnenwanderungssalden

Binnenwanderungssalden geben einen Hinweis auf Attraktivitätsunterschiede zwischen Räumen. Dabei spielen zum einen Wanderungen zur Realisierung von Wohnwünschen und zum anderen Wanderungen mit Bezug zu Einkommens- und Ausbildungschancen eine zentrale Rolle. Die Grafik zeigt die Binnenwanderungssalden in den verschiedenen Raumtypen gemäß der Thünen-Typologie (Thünen Working Paper 68). Für jeden Raumtyp sind die Zuwanderungen abzüglich der Abwanderungen je 1.000 Einwohner zum Ende des jeweiligen Jahres dargestellt.

Die Entwicklung im Zeitverlauf entspricht einer Wellenbewegung. In den 1990er Jahren sind mehr Menschen aus den nicht-ländlichen Räumen (graue Linie) in die ländlichen Räume (braune Linie) gewandert als umgekehrt. Davon haben besonders die sehr ländlichen Räume mit guter sozioökonomischer Lage (dunkelgrüne Linie) und die eher ländlichen Räume mit weniger guter sozioökonomischer Lage (hellblaue Linie) profitiert.

Zur Jahrtausendwende wechselte dieses Muster, indem nun mehr Menschen aus den ländlichen Räumen abwandern als zuwandern. Lediglich die ländlichen Räume mit guter sozioökonomischer Lage (hellgrün und dunkelgrün) verzeichneten nur leichte Wanderungsverluste bzw. Wanderungsgewinne.

Seit 2014 wandern nun wieder mehr Menschen in die ländlichen Räume als abwandern, und die nicht-ländlichen Räume verzeichnen entsprechende Wanderungsverluste. Am stärksten sind die Wanderungsgewinne wieder wie in den 1990er Jahren in den eher ländlichen Räumen mit weniger guter sozioökonomischer Lage (hellblau), wo Mieten und Immobilienpreise vermutlich noch relativ günstig sind und gleichzeitig oft eine Nähe zu Zentren besteht.

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