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Studie zur Blankaalabwanderung in der Ems hat begonnen

Wie viele Blankaale wandern zum Laichen aus der Ems ab?

© Marko Freese

In der niedersächsischen Ems wird in den kommenden Jahren die Abwanderung von Blankaalen quantifiziert.

Rechtzeitig zur typischen Abwanderungsperiode von Blankaalen aus den Binnengewässern in das Meer haben die Feldarbeiten im Projekt „BALANCE“ an der niedersächsischen Ems begonnen. Im Rahmen des Projektes soll die Abwanderung von Blankaalen aus der Ems empirisch ermittelt werden, um die bisher auf Modellberechnungen beruhenden Annahmen zu den Abwanderungszahlen zu überprüfen. Diese Quantifizierungen sind notwendig, da die Aalbestände im gesamten Verbreitungsgebiet seit mehreren Jahrzehnten stark gesunken sind und die Art von der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)) als „vom Aussterben bedroht“ („critically endangered“) eingestuft wird. Zum Schutz des Aals verlangt die Europäische Union deshalb, dass aus jedem europäischen Flusssystem eine ausreichende Anzahl geschlechtsreifer Aale erfolgreich ins Meer abwandern kann. Da quantitative Erhebungen der Aalabwanderung aufwendig sind, erfolgt die Evaluierung über das Erreichen der Managementziele vielerorts auf Grundlage von mathematischen Bestandsmodellen. Ergebnisse dieser Modelle sind jedoch zumeist mit großen Unsicherheiten behaftet. Das Projekt BALANCE kombiniert deshalb einen „Fang-Wiederfang“-Studienansatz mit akustischer Telemetrie, um eine möglichst robuste Quantifizierung der abwandernden Aale aus dem Einzugsgebiet der Ems zu erzielen. Die Ergebnisse sollen mit Vorhersagen des in Deutschland gängigen Bestandsmodells für den Aal verglichen werden, um dieses zu validieren und mögliches Verfeinerungspotential zu identifizieren. Zusätzlich sollen durch die telemetrische Ortung der Fische durch Empfangsstationen im Flussverlauf weiterführende Erkenntnisse zur Biologie der Aale und über deren Abwanderungsverhalten gewonnen werden.

Seit kurzem sind nun die ersten, mit einem Sender versehenen, Aale in der Ems unterwegs. Das vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) finanzierte Projekt wird noch bis Ende 2022 laufen.

Eine ausführlichere Darstellung des Projektes findet sich hier.

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