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Ein starkes Netz für die deutsche Holzforschung

Das Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg-Bergedorf hat ein neues Format angestoßen, um die Kooperation der nationale Holzforschung zu verbessern.

Eine Gruppe von 28 Menschen auf dem Außengelände eines Forschungsinstitutes. Hinter den Menschen wachsen Bäume, dahinter ist ein großes Gewächshaus zu sehen.
© Thünen-Institut/Christina Waitkus

Forschende aus 22 Institutionen treffen sich im Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg-Bergedorf.

Wie lässt sich die nationalen Holzforschung, so heterogen sie auch erscheint, zusammenführen? Diese Frage stellte sich Andreas Krause, Leiter des Thünen-Instituts für Holzforschung in Hamburg-Bergedorf. Eine Sammlung von knapp 100 relevanten Führungspersönlichkeiten der Holzforschung und ein Aufruf zum gemeinsamen Austausch führten nun zu einem Treffen, zu dem 25 eingeladene Forscherinnen und Forscher aus 22 Institutionen nach Hamburg kamen, um sich über die zukünftige Zusammenarbeit in der Holzforschung auszutauschen. Aktuelle Fragestellungen, Perspektiven, Infrastruktur und Synergiepotenziale standen auf der Agenda, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage lang gemeinsam bearbeiteten.

 „Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch der relevanten Persönlichkeiten ist, um zukünftig eine noch bessere Vernetzung zu ermöglichen. Gemeinsam können wir die nationale Holzforschung besser aufstellen und damit auch nach außen stärker werden“, ist sich Andreas Krause sicher. 

Die deutsche Wald- und Holzforschung unterliegt einer inhaltlichen wie geographischen Fragmentierung – so urteilte zumindest die vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft eingesetzte AG Wald- und Holzforschung (AG WUHF) im Jahr 2021. Verschiedene Maßnahmen wurden in der Folgezeit ein- und umgesetzt, um diesen Umstand zu verbessern. Neben der Bekanntmachung zum Thema „Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft (REGULUS)“ im Rahmen der Strategie zur Forschung für Nachhaltigkeit (FONA), wurde ebenso eine AG WUHF 2.0 ins Leben gerufen, die sich insbesondere mit den Themen „Nationales Zentrum Wald- und Holzforschung“, Wald- und Holzreallabore sowie digitale Räume als Innovationshub für die Entwicklung klimaresilienter und anpassungsfähiger Wälder beschäftigte.

„Kooperation – Koordination – Integration“ könnte hier eine Reihenfolge sein, die die Wald- und Holzforschung näher zusammenbringen würde. Die forstliche Forschung, die maßgeblich von der universitären und außeruniversitären Forschung getragen wird, zeigte sich in diesem Prozess gut vernetzt und in den Fragestellungen homogener, bedurfte aber einer gewissen übergeordneten Koordination. 

Ein anderes Bild zeigte sich in der nationalen Holzforschung, die räumlich und inhaltlich stark fragmentiert ist und meist nur über sehr kleine Forschungseinheiten verfügt. Hintergrund sind die Breite der Fragestellungen und die hohe Komplexität der Produkte, die zu einer heterogeneren Forschungslandschaft führen. Durch bessere Vernetzung kann die Kooperation intensiviert und die Interdisziplinarität verstärkt werden. Eine bessere Verknüpfung auch mit der Waldforschung bzw. entlang der Wertschöpfungskette der Wald- und Holzforschung kann so gelingen.

Um weitere Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen, wollen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2026 erneut in Dresden treffen. Andreas Krause: „Wir freuen uns, wenn sich weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Holzforschung bei uns melden, die sich den Themen und dem Netzwerkgedanken verbunden fühlen.“

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