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Thünen-Forschungspreise verliehen

In einer Feierstunde wurden jetzt am Thünen-Institut die Thünen-Forschungspreise 2021 für hervorragende wissenschaftsorientierte Leistung und für exzellente zielgruppenorientierte Arbeit vergeben.

Die Preisträgerinen und Preisträger des Thünen-Forschungspreises zusammen mit dem GdF-Vorsitzenden Lorenz von Schintling-Horny und Thünen-Präsident Folkhard Isermeyer auf der Bühne des Thünen-Forums.
© Thünen-Institut/M. Welling

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Thünen-Forschungspreises (hintere Reihe), zusammen mit dem GdF-Vorsitzenden Lorenz von Schintling-Horny (li.) und Thünen-Präsident Prof. Folkhard Isermeyer (re.)

Die Corona-Pandemie hatte eine frühere Preisverleihung verhindert. Die Thünen-Forschungspreise werden alle zwei Jahre für eine hervorragende wissenschaftsorientierte Leistung und für eine exzellente zielgruppenorientierte Arbeit, die sich an Nutzer in Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft richtet, ausgelobt.

Der Thünen-Forschungspreis für eine hervorragende wissenschaftsorientierte Leistung ging an das Autorenteam Dr. Niels Müller, PD Dr. Birgit Kersten und PD Dr. Matthias Fladung vom Thünen-Institut für Forstgenetik. Gemeinsam mit Co-Autoren haben sie in der Zeitschrift „Nature Plants“ eine bahnbrechende Arbeit über die genetischen und molekularen Grundlagen der Geschlechtsbestimmung bei Pappeln veröffentlich. Die Ergebnisse verbessern zum einen unser Verständnis über die Biologie der Pflanzen und deren Evolutionsgeschichte, zum anderen sind sie auch wertvoll für praktische Anwendungen, zum Beispiel die Züchtungsarbeit.

Originalpublikation: Müller, N.A., Kersten, B. et al. A single gene underlies the dynamic evolution of poplar sex determination. Nat. Plants 6, 630–637 (2020). https://doi.org/10.1038/s41477-020-0672-9. In allgemeinverständlicher Form wird die Arbeit im Thünen-Magazin „Wissenschaft erleben“ (2022/1) vorgestellt: Pappelsex: Zwei Geschlechter, ein Gen.

Der Thünen-Forschungspreis für eine exzellente zielgruppenorientierte Arbeit wurde diesmal geteilt. Preisträger waren zum einen Prof. Dr. Peter Weingarten, Dr. Stefan Becker, Prof. Dr. Christian Hundt, Dr. Patrick Küpper, Dr. Anne Margarian, Dr. Jan Cornelius Peters und Dr. Annett Steinführer für ihre Veröffentlichung „Ländliche Räume“ als Heft 343 der der Reihe „Informationen zur politischen Bildung“. Das von der Bundeszentrale für Politische Bildung herausgegebene Heft hat eine Printauflage von 420.00 Exemplaren und wird oft als Unterrichtsmaterial in Schulen eingesetzt. Dem Thünen-Team war es ein Anliegen, mit diesem Themenheft gerade junge Menschen zu erreichen und ihnen ein realistisches, differenziertes Bild ländlicher Räume und deren Vielfalt zu vermitteln – jenseits von Klischees zwischen „Landlust“ und „Landfrust“.

Das 68-seitige Heft „Ländliche Räume“ der Reihe „Informationen zur politischen Bildung“ ist kostenlos als Printversion und als PDF-Download unter https://www.bpb.de/312730 verfügbar.

Der zweite Teil des Preises ging an eine Arbeitsgruppe aus dem Thünen-Präsidialbüro und dem Thünen-Institut für Ostseefischerei: Nadine Kraft, Dr. Patrick Polte, Annemarie Schütz und Dr. Christopher Zimmermann erhielten ihn für ihre interaktive Pageflow-Reportage „Der Hering in der Klimafalle“. Neben der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Arbeit wird das innovative Format einer Multimedia-Reportage gewürdigt, mit dem neue Nutzergruppen (v.a. die jüngere, Internet-affine Öffentlichkeit) erreicht werden sollen. Die Reportage beantwortet die Frage, weshalb die Nachwuchsproduktion des Herings in der westlichen Ostsee inzwischen weitgehend ausgefallen ist. Nach jahrelanger zielgerichteter Forschungsarbeit konnte erstmals belegt werden, welche massiven Auswirkungen der Klimawandel auf einen regionalen Küstenfischbestand haben kann.  

Die Pageflow-Reportage „Der Hering in der Klimafalle“ ist auf der Webseite des Thünen-Instituts abrufbar.

Die Thünen-Forschungspreise werden von der Gesellschaft der Freunde des Thünen-Instituts (GdF) gestiftet.

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