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Projekt

PPILOW


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© PILLOW, https://cordis.europa.eu/project/rcn/222524/factsheet/en

Einsatz von internationalen, kommerziellen Zweinutzungs-Hühnerherkünften in der ökologischen Landwirtschaft zur Vermeidung des Tötens von männlichen Eintagsküken von Legelinien

Die ökologische und low-input Geflügelhaltung hat in der EU in den letzten zehn Jahren aus ethischen und sozioökonomischen Gründen zugenommen. Dennoch sind auch in diesen Haltungssystemen noch einige Fragen ungelöst, insbesondere im Zusammenhang mit Tiergesundheits- und Mortalitätsproblemen.
Die Akzeptanz von Verbrauchern und Praktikern insbesondere in Bezug auf die Tötung von  männlichen Eintagsküken von Legelinien hat deutlich nachgelassen. Außerdem erwarten die europäischen Bürger Garantien für einen verbesserten Tierschutz, Sicherheit und Qualität von Geflügelfleisch sowie Eiern in diesen Systemen. Daher besteht auch in der ökologischen und low-Input Geflügelhaltung ein Verbesserungsbedarf in Sachen Tierwohl.

Hintergrund und Zielsetzung

Das PPILOW Projekt ist ein im Rahmen von Horizont 2020 finanziertes Forschungshaben, an welchem 23 Partner aus 9 europäischen Länder beteiligt sind. Ziel ist es, mithilfe eines partizipativen Ansatzes innovative Maßnahmen und Lösungen für die Verbesserung des Tierwohls von Geflügel und Schweinen in ökologischer sowie low-input Freilandhaltung zu finden.

Am Thünen-Institut für ökologischen Landbau in Trenthorst wird das Arbeitspaket zur Prüfung von Zweinutzungshühnerherkünften umgesetzt. Die Nutzung von Zweinutzungshühnern wird als Alternative zur Tötung der männlichen Küken von spezialisierten Legelinien geprüft. Hierbei werden Daten aus der ökologischen Aufzucht und Haltung der männlichen und weiblichen Küken aus drei kommerziellen Zweinutz-Herkünften am Standort in Wulmenau erhoben. Ein weiterer Aspekt von PPILOW, der von den Thünen-Instituten für ökologischen Landbau und Betriebswirtschaft gemeinsam bearbeitet wird, ist der Aufbau einer nationalen Praktiker*innen Gruppe, die das Forschungsvorhaben fachlich begleiten wird.

Das PPILOW-Projekt basiert auf dem "One-Welfare" Konzept (Evaluierung aus umwelt-, sozialer und ökonomischer Perspektive). Das Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig wird hierzu die innovativen Maßnahmen der Tierwohlförderung aus der ökonomische Perspektive beleuchten.

Vorgehensweise

Herkunftsvergleich

Männliche und Weibliche Küken der verschiedenen Herkünfte werden auf dem Versuchsbetrieb in Wulmenau aufgezogen. Die Hähne werden bei Erreichung der Schlachtreife geschlachtet, die Hennen bis zur Legereife weiter aufgezogen und über eine einjährige Legeperiode geprüft. Über die Dauer der Haltung werden Tierwohlparameter, Leistungs- sowie umwelttechnische Daten erhoben, um eine möglichst breitgefächerte Analyse der Herkünfte zu ermöglichen. Die Trenthorster Daten fließen in die Auswertung auf europäischer Ebene ein.

  • Auswertung der Eigenschaften der unterschiedlichen Zweinutzungsherkünfte bezüglich deren Produktivität (Fleisch- und Legeleistung, Futterverwertung..), Verhalten im Auslauf, Gesundheit und Produktionskosten
  • Auswertung der Genotyp x Umwelt Interaktion (GxE) dieser Genotypen aus Projekt-Ländern

Nationale Praktiker*innen Gruppe (NPG)

Der partizipative Ansatz in Form von Nationalen Praktiker*innen Gruppen ist zentral und wird das PPILOW Projekt über die Dauer der Projektphase begleiten. Die Gründung von NPGs wird in jedem Projektpartnerland umgesetzt und steht daher repräsentativ für die Europäische Vielfalt aller Akteure der Wertschöpfungskette. Hier wird sich unter den verschiedenen Projektpartnern zum Thema Tierwohl, sowie Management und Evaluationsmethoden ausgetauscht und validiert. Dies wird die Tragweite des Forschungsvorhabens sowie Ableitungen der Ergebnisse für Lösungsansätze zur Verbesserung des Tierwohls nachhaltigen erhöhen.

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement (INRAE)
    (Paris, Toulouse, Montpellier, Avignon, Ivry-sur-Seine, Clermont-Ferrand, Rennes, Thiverval-Grignon, Dijon, Orleans, Bordeaux, Pierroton, Frankreich)
  • Universität Utrecht
    (Utrecht, Niederlande)
  • Aarhus University
    (Aarhus, Tjele, Dänemark)
  • Wageningen University & Research (WUR)
    (Wageningen, Niederlande)
  • University of Perugia
    (Perugia, Italien)
  • Centre Wallon de Recherches Agronomiques (CRA-W)
    (Gembloux, Belgien)
  • Bioforum Vlaanderen
    (Antwerpen, Belgien)
  • Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS)
    (Paris, Rennes, Montpellier, Frankreich)
  • Natural Resources Institute Finland (LUKE)
    (Helsinki, Mikkeli, Jokioinen, Vanda, Finnland)

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)

Zeitraum

9.2019 - 8.2024

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 816172
Förderprogramm: EU – Horizon 2020 – Societal Challenge "Food Security, Sustainable Agriculture and Forestry, Marine, Maritime and Inland Water Research and the Bioeconomy"
Projektstatus: läuft

Publikationen

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