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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Projekt

EUDR Effects


Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

© Richard Fischer
Soja und Baumwollfelder in Paraguay; Rinderherde in Paraguay

Landnutzungsänderungen und Handelseffekte der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte in Brasilien und Paraguay 

EUDR Effects untersucht die Effekte der EU Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) auf die Rind- und Sojaproduktion in Brasilien und Paraguay. Das Projekt erforscht inwieweit durch diese Verordnung Entwaldung, Treibhaussgasemissionen und der weitere Verlust an biologischer Vielfalt verringert werden können.

Hintergrund und Zielsetzung

Im Jahr 2023 verabschiedete die EU die Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR), um ihren Einfluss auf die globale Entwaldung und Waldschädigung zu verringern.Die Verordnung verbietet die Einfuhr von Holz und einer Reihe von Agrarrohstoffen, darunter Soja und Rinder, sowie daraus hergestellten Produkten auf den EU-Markt, sofern sie nicht entwaldungsfrei sind.

Das Projekt „EUDR-Effects“ des Thünen-Instituts für Waldwirtschaft zielt darauf ab, die Auswirkungen der EUDR auf die Soja- und Rinderproduktion in und zwischen Brasilien und Paraguay zu analysieren.Insbesondere wird es die Einschätzung der Akteure entlang der Lieferketten in diesen Ländern und Umsetzung der neuen Anforderungen untersuchen.Zentrale Forschungselemente sind (i) die Analyse bestehender politischer Instrumente und deren Beziehung zur EUDR durch Literaturrecherchen und partizipatives Policy Mapping in Fallstudiengebieten sowie (ii) eine groß angelegte Interviewkampagne in den beiden Ländern mit repräsentativ ausgewählten Akteuren entlang der Soja- und Rindfleisch-Wertschöpfungsketten.

Die Umsetzung der EUDR hängt von der Verknüpfung mit bestehenden nationalen Politikinstrumenten ab. Unterstützungs- und Kooperationsmaßnahmen müssen mindestens diejenigen Politikinstrumente berücksichtigen, die in direktem und kausalem Zusammenhang mit der EUDR stehen. Dies erhöht einerseits die Effektivität, andererseits aber auch die Eigenverantwortung auf brasilianischer und paraguayischer Seite. Zu den erwarteten Hauptergebnissen gehören wissenschaftlich fundierte Antworten auf die Frage, ob die Verordnung das Potenzial hat, den Einfluss der EU auf die Entwaldung in Brasilien und Paraguay zu verringern und ob sie sich auf die Landnutzung und den Handel mit Soja und Rindfleisch auswirkt.Das Projekt ist auf drei Jahre von 2025 bis 2027 angelegt.

Vorgehensweise

2025: Literaturrecherchen zu bestehenden Politikinstrumenten. In Brasilien baut die Arbeit auf den Ergebnissen des CarbonLeak-Projekts (Mitte 2025 – Mitte 2026) auf.

2025: Fallstudien zu bestehenden Politiken in ausgewählten Projektgebieten werden hauptsächlich in der ersten Hälfte der Projektlaufzeit in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern durchgeführt. Die Fallstudien sollen detaillierte Einblicke in die positiven oder negativen Wechselwirkungen zwischen der EUDR und bestehenden Politikinstrumenten geben und die Einschätzungen der Stakeholder dazu erfassen.

Die Fallstudien umfassen eine Zusammenstellung aller relevanten Politikinstrumente und die wissenschaftliche Analyse ihrer Verknüpfungen und Wechselwirkungen.

2026: Stakeholder-Workshops und Interviews in Fallstudiengebieten werden durchgeführt, um die politischen Wahrnehmungen und Reaktionen von Soja- und Rinderproduzenten sowie von Akteuren aus Politik, Wissenschaft und weiteren Akteuren der Wertschöpfungskette in Brasilien und Paraguay zu untersuchen. Sie untersuchen die Wahrnehmung und Umsetzung der EUDR-bezogenen Anforderungen und bewerten, ob diese mit den Motivationen der Stakeholder übereinstimmen oder im Widerspruch dazu stehen. Darüber hinaus quantifiziert die Umfrage die Reaktionen von Produzenten, Händlern, Verarbeitern und Exporteuren im Hinblick auf die Produktion und die daraus resultierenden Landnutzungsänderungen.

2027: Eine groß angelegte Interviewkampagne unter Soja- und Rinderproduzenten wird je nach Verfügbarkeit umfangreicher Kontaktinformationen als Online-Umfragen durchgeführt.

Thünen-Ansprechperson



Geldgeber

  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

1.2025 - 12.2027

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: G34 E5000-3003/010
Projektstatus: läuft

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