Weiter zum Inhalt
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Neue Veröffentlichung: CO₂-Ertragstafeln - Ein niedrigschwelliger Ansatz ...

für eine IPCC-konforme CO₂-Bilanzierung im Wald. Wälder sind entscheidend für den Klimaschutz, doch eine verlässliche CO₂-Bilanzierung ist notwendig, um ihren Beitrag zu quantifizieren. Aktuell existieren jedoch unterschiedliche Methoden, was die Anwendung in der Praxis erschwert.

Rastplatz am Waldrand in der Lüneburger Heide
© Lydia Rosenkranz

Rastplatz in der Lüneburger Heide

In dieser Studie haben wir eine niedrigschwellige, IPCC-konforme Methode zur Schätzung von Baum-Biomasse und CO₂-Vorräten in Waldbeständen entwickelt. Durch die Integration segmentierter allometrischer Biomassefunktionen in Ertragstafeln der vierten Generation entstanden unsere CO₂-Ertragstafeln, die empirische Daten und Simulationen für Nordwestdeutschland kombinieren. Die ober- und unterirdische Biomasse wurde berechnet, in CO₂ umgerechnet und mit herkömmlichen Schätzungen auf Basis von Expansionsfaktoren verglichen. Zur Visualisierung und eigenständigen Analyse wurde ein interaktives R Shiny-Dashboard erstellt.

Unsere CO₂-Ertragstafeln liegen für Buche (Fagus sylvatica), Eiche (Quercus spp.), Fichte (Picea abies), Kiefer (Pinus sylvestris) und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) über verschiedene Ertragsklassen hinweg vor. Sie beginnen ab Alter 1 und damit auch für die frühe Entwicklungsphase der Bestände. Der Vergleich zeigt, dass herkömmliche Bestandsexpansionsfaktoren den Kohlenstoffgehalt um 20–35 % überschätzen, insbesondere in älteren Beständen, während unser Ansatz ein realistischeres Bild des frühen Wachstums liefert.

Die Ergebnisse verdeutlichen: Die Wahl der CO₂-Berechnungsmethode beeinflusst die Ergebnisse erheblich. Unsere Ertragstafeln und das begleitende Dashboard bieten ein transparentes und leicht anwendbares Werkzeug zur Quantifizierung von CO₂-Vorräten im Wald – und unterstützen damit nachhaltige Bewirtschaftung sowie die Teilnahme am Kohlenstoffmarkt.

Kontakt im Thünen-Institut:

Marlen Brinkord
Marlen Brinkord
Telefon
‪+49 531 2570 1785‬
marlen.brinkord@thuenen.de
Institut für Waldwirtschaft
Wissenschaftlerin · M.Sc.
Nach oben