In dieser Studie haben wir eine niedrigschwellige, IPCC-konforme Methode zur Schätzung von Baum-Biomasse und CO₂-Vorräten in Waldbeständen entwickelt. Durch die Integration segmentierter allometrischer Biomassefunktionen in Ertragstafeln der vierten Generation entstanden unsere CO₂-Ertragstafeln, die empirische Daten und Simulationen für Nordwestdeutschland kombinieren. Die ober- und unterirdische Biomasse wurde berechnet, in CO₂ umgerechnet und mit herkömmlichen Schätzungen auf Basis von Expansionsfaktoren verglichen. Zur Visualisierung und eigenständigen Analyse wurde ein interaktives R Shiny-Dashboard erstellt.
Unsere CO₂-Ertragstafeln liegen für Buche (Fagus sylvatica), Eiche (Quercus spp.), Fichte (Picea abies), Kiefer (Pinus sylvestris) und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) über verschiedene Ertragsklassen hinweg vor. Sie beginnen ab Alter 1 und damit auch für die frühe Entwicklungsphase der Bestände. Der Vergleich zeigt, dass herkömmliche Bestandsexpansionsfaktoren den Kohlenstoffgehalt um 20–35 % überschätzen, insbesondere in älteren Beständen, während unser Ansatz ein realistischeres Bild des frühen Wachstums liefert.
Die Ergebnisse verdeutlichen: Die Wahl der CO₂-Berechnungsmethode beeinflusst die Ergebnisse erheblich. Unsere Ertragstafeln und das begleitende Dashboard bieten ein transparentes und leicht anwendbares Werkzeug zur Quantifizierung von CO₂-Vorräten im Wald – und unterstützen damit nachhaltige Bewirtschaftung sowie die Teilnahme am Kohlenstoffmarkt.
Brinkord M, Seintsch B, Elsasser P (2025) CO2 estimation of tree biomass in forest stands : a simple and IPCC-compliant approach. Forests 16(10):1580, DOI:10.3390/f16101580
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn070233.pdf







