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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Entwaldung und Walddegradierung schreiten in Ecuador vor allem im Amazonas Becken weiter fort.

Diese Studie simuliert die zukünftigen Auswirkungen von Veränderungen der Landnutzung und Landbedeckung (LULC) und der Durchsetzung von nationalen Politiken auf die Multifunktionalität tropischer Waldlandschaften im nördlichen ecuadorianischen Amazonasgebiet (NEA), das sich durch eine hohe biologische Vielfalt und Endemismus auszeichnet.

© Melvin Lippe

Mittels Szenarienanalyse wurden die Veränderungen der Landnutzungsbedingungen im Zeitraum 2016 - 2030 auf Kantonsebene (Fläche: 2.146 km²) als Kombination von explorativen mit politikberatenden Ausgangsbedingungen simuliert. Entgegen den Erwartungen führte das Szenario NATIONAL(+)POLICY, das von einer Netto-Null-Abholzung (zero deforestation) bis 2030 ausgeht, zu einem hohen Grad an Fragmentierung der bestehenden Waldkerngebiete im Gegensatz zu dessen Kohlenstoffsenkenpotenzial (27.971 Mio. Mg ha-1), das unter allen Szenarien am besten abschnitt.

Die Studie zeigt eine Diskrepanz zwischen den zukünftigen LULC-Veränderungen und den erwarteten Auswirkungen der ecuadorianischen Landnutzungspolitik in 2030. Die simulierte Variabilität von Waldveränderungsmustern (Entwaldung, Wiederaufforstung) und Bewirtschaftungsmustern (Diversifizierung, Intensivierung, Rotation) legt zudem nahe, sektorübergreifende Politikansätze zu fördern, die die hybride Rolle lokaler Akteure anerkennen, die gleichzeitig Landwirte und Waldnutzer sein können.

  • Lippe M, Rummel L, Günter S (2022) Simulating land use and land cover change under contrasting levels of policy enforcement and its spatially-explicit impact on tropical forest landscapes in Ecuador. Land Use Pol 119:106207, DOI:10.1016/j.landusepol.2022.106207
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