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Institut für

OF Ostseefischerei

Projekt

Fischbestände Online: Nachhaltiger Fischeinkauf - aber wie?


Federführendes Institut OF Institut für Ostseefischerei

© Thünen-Institut/C. Waitkus, A. Schütz

Ausbau und Unterhaltung eines Internetangebotes mit der aktuellen Beschreibung des Zustandes von Fischbeständen (Fischbestände Online)

Medien und Einkaufsführer liefern unterschiedliche Informationen über den Zustand von Fischbeständen. Kann man mit gutem Gewissen Kabeljau aus der Nordsee anbieten? Wie ist es um den Hering in der Ostsee bestellt? Welcher Seehecht-Bestand wird nachhaltig befischt?

Hintergrund und Zielsetzung

Die Initiative für das Internetangebot „Fischbestände Online“ geht auf den „Runden Tisch Nachhaltige Fischerei“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zurück. Seine Mitglieder entwickelten nach der genaueren Definition von Fisch-Fanggebieten Ende 2008 die Idee, eine Internet-Datenbank aufzubauen, die die Bestandssituation kommerziell genutzter Meeresfische darstellt. Im Oktober 2009 wurde der Prototyp von "Fischbestände Online" auf der Ernährungsmesse ANUGA in Köln vorgestellt und im Januar 2010 das Thünen-Institut für Ostseefischerei mit dem Aufbau dieser Datenbank beauftragt.

Auf „Fischbestände Online“ liefern wir aktuelle Informationen zum Zustand von Fischbeständen aus allen Weltmeeren, die für den deutschen Markt von Bedeutung sind, sowie zu allen Aspekten, um ihre nachhaltige Nutzung zu beurteilen. Wir stellen wissenschaftlich korrekte Informationen kurz, verständlich und aktuell dar.

Zielgruppe

Unser Informationsangebot "Fischbestände online" richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, insbesondere aber an Unternehmen des Handels und der verarbeitenden Industrie. Mit wissenschaftlich korrekten Informationen wollen wir ihnen den Ausbau ihrer nachhaltigen Fisch-Einkaufspolitik erleichtern. Natürlich sind auch Umweltverbände, Schülerinnen und Schüler, Studierende und Vertreter*innen der Presse eingeladen, die Website als Informationsquelle zu nutzen.

Vorgehensweise

Um die Internet-Datenbank "Fischbestände Online" zu füllen, tragen wir Informationen aus den unterschiedlichen wissenschaftlichen Datenquellen der ganzen Welt zusammen. Zum Zustand der einzelnen Fischbestände gibt es jeweils nur eine Quelle, die sogenannten Bestandsbegutachtungen. Diese werden je nach Bestand in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen wiederholt. In gleichem Turnus aktualisieren wir "Fischbestände Online". Neben den Daten zum Bestandszustand recherchieren wir weitere Informationen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten, wie Fischereimanagement und die Umwelteinflüsse der Fischerei. Eine wichtige Quelle für die Fischbestände im Nordostatlantik sind die Bestandsbegutachtungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES).

Vorläufige Ergebnisse

Mit Abschluss der ersten Projektphase im Januar 2013 haben wir auf „Fischbestände Online“ Informationen über 155 Bestände aus 31 Fisch- und Krebsarten bereitgestellt. Neben der regelmäßigen Aktualisierung des bereits vorhandenen Angebots wurden in der zweite Projektphase (bis Januar 2016), schwerpunktmäßig Informationen für Thunfische und kleine Schwarmfische zusammengestellt. Außerdem wurde eine umfangreiche Darstellung von Fanggeräten aufgebaut, deren Nomenklatur vereinheitlicht und jeweils mit der geltenden EU-Gesetzgebung abgeglichen wurde. Auch in der dritten Phase wurden neben den regelmäßig anstehenden Aktualisierungen zusätzliche Art- und Bestandsdatenblätter erstellt. Es wurden z.B. marktrelevante pazifische Arten (pazifischer Kabeljau, pazifische Kliesche (Yellowfin sole)) und fischereilich und/oder ökosystemar interessante Bestände (Nordsee- und Ostsee-Kliesche) ergänzt. In der vierten Projektphase wurde die Neugestaltung („relaunch“) von FBO vollzogen. Mit den pazifischen Lachsen kam eine weitere Artengruppe dazu.
In der  fünften Förderperiode wurden weitere Arten und Bestände hinzugefügt (Steinbeißer, auch Katfisch oder Seewolf genannt und Zander). Außerdem wurden weitere Artikel für die Rubrik Fakten verfasst. Stand 31. Januar 2025: 186 Bestände aus 47 Fisch- und Krebsarten.

Links und Downloads

Fischbestände Online

Thünen-Ansprechperson

Dr. Kristina Barz

Telefon
+49 381 66099 133
Telefon
+49 531 25701 658
kristina.barz@thuenen.de

Zeitraum

2.2010 - 8.2030

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Geldgeber 2010 bis 2025

Für die Projektlaufzeit Feb. 2010 - Jan. 2025: Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V. / Fisch-Informationszentrum e.V. und Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V.
Für einzelne Projektphasen: Deutscher Hochseefischerei-Verband e.V., Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischerei e.V., Doggerbank Seefischerei GmbH, Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer, Cuxhaven, Deutsche Fischfang-Union GmbH & Co. KG, Waren-Verein der Hamburger Börse e.V.  

Poster: Fischbestände Online

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Barz K (2024) Aquakultur überholt den Wildfang. Fischmag(12):34-39

  2. 1

    Barz K (2024) FAO: Aquakultur überholt erstmalig Fangfischerei [FAO: Aquaculture overtakes capture fisheries for the first time] [online]. Welternährung Klima & Ressourcen(08/2024), zu finden in <https://www.welthungerhilfe.de/welternaehrung/rubriken/klima-ressourcen/weltfischbericht-aquakultur-ueberholt-fang-fischerei> [zitiert am 26.11.2024]

  3. 2

    Barz K, Zimmermann C (2024) Zustand der Kabeljaubestände im Nordost-Atlantik. In: Deutscher Angelfischerverband (ed) Fisch des Jahres 2024: Der Dorsch oder Kabeljau (Gadus morhua). Berlin: Deutscher Angelfischerverband eV, pp 45-56

  4. 3

    Barz K, Gröhsler T, Zimmermann C (2013) Zustand und Entwicklung ausgewählter Fischbestände in der Ostsee: der ICES-Advice für 2014. Fischerei Fischmarkt MV 13(3):44-49

  5. 4

    Barz K, Zimmermann C (2010) I like your tone: communicating with non-scientists. ICES Insight(47):32-35

                                                                                                                         zurück zum Arbeitsbereich

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