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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Aktuelles

1419 Gehölze auf den Betriebsflächen des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau gepflanzt

Sie prägen das Landschaftsbild, speichern Kohlenstoff, fördern die Biodiversität, vermindern Erosion und verändern den Wasser- und Nährstoffhaushalt im Klimawandel positiv: Gehölze auf Agrarflächen. Sie liefern aber auch Produkte wie essbare Früchte und Wertholz und spenden Schatten.

Mit dem Blick auf zukünftige Forschungsfragen zu tatsächlichen Effekten auf dem Weg zu einer multifunktionalen Landwirtschaft haben wir im Frühjahr 2024 und im Herbst/Winter 2024/2025 verschiedene Agroforstsysteme auf 30 ha Acker- und Grünlandflächen des Instituts für Ökologischen Landbaus angelegt. Diese werden künftig mit den neuen Baumreihen darin weiter für die Landwirtschaft genutzt.

Den Start machte eine öffentliche Pflanzaktion im Mai 2024, bei der 26 Freiwillige an einem Tag 650 m Hecke pflanzten. Sie wird verschiedenste Früchte für den menschlichen Verzehr tragen und wird später als Selbstpflück­hecke genutzt. Diese Fruchthecke haben wir im Herbst des gleichen Jahres nochmals um 330 m verlängert. In drei Streifen stehen jetzt z.B. Esskastanien, Holunder, Felsenbirne, Aroniabeere, Johannisbeere, Ölweide und Mostbirne. Derzeit erproben wir darin unterschiedliche Verfahren zum Schutz von Wildverbiss und zur Verminderung des Jäteaufwandes.

Auf einem Acker gleich nebenan haben wir außerdem fünf Streifen mit Wertholzbäumen angelegt, unter Anderem stehen hier Wildkirsche, Elsbeere, Speierling und Hybridnuss. Die insgesamt 490 Bäume wollen wir im Laufe der Zeit auf 70 vermarktungsfähige Bäume selektieren. Diese sollen in 45 - 60 Jahren, abhängig von Baumart und Zieldurchmesser, hochwertiges Stammholz liefern. An den zwischendurch ausselektierten Bäumen, können wir parallel z.B. schon das Wurzelwachstum untersuchen. Auch die Praxiserfahrungen bei der Bewirtschaftung der Flächen dazwischen werden wir sammeln. 

Auch auf einem Teil der Weideflächen unserer Milchkühe haben wir acht Streifen mit Wertholzbäumen und eine weitere Futterhecke gepflanzt. Hier sollen die Gehölze vorrangig Schatten für die Tiere und das Grünland spenden, womit wir eine mögliche Klimaanpassungsstrategie für Hitzestress von Weidetieren und Trockenstress von Weidepflanzen untersuchen können. 

In der Etablierungsphase testen wir hier außerdem verschiedene Schutzmaßnahmen gegen Beschädigungen der Bäume durch die Rinder, um Empfehlungen für die erfolgreiche Etablierung von Agroforstsystemen auf Praxisflächen zu erarbeiten. Die Anpassung der Grünlandnarbe, Trittschäden und die Schattennutzung durch die Tiere sind künftige Forschungsfragen.


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