

Institut für
MA Marktanalyse
Projekt
Entwicklung der LGR - Rolle der Importe auf die landwirtschaftliche Wertschöpfung

Entwicklung der LGR - Rolle der Importe auf die landwirtschaftliche Wertschöpfung
Dieses Projekt soll zeigen, wie mit vorhandenen und zusätzlich zu erhebenden statistischen Daten die Rolle der Importe auf die Wertschöpfung der deutschen Landwirtschaft geschätzt werden kann. Diese Frage ist insofern relevant, das bereits der Europäische Rechnungshof in einem Sonderbericht unter anderem die Frage nach der Rolle der Importe aufgeworfen.
Hintergrund und Zielsetzung
Die Beantwortung der Frage nach der Bedeutung der Importe bezüglich der landwirtschaftlichen Wertschöpfung erfolgt in vier Schritten:
Schritt 1: Beschreibung der Importe und ihrer Verwendung in der deutschen Landwirtschaft. Auf diese Weise lassen sich Güter identifizieren, welche zur Versorgung importiert werden und Auswirkungen auf das Einkommen der Landwirte haben. Zudem werden die Importgüter identifiziert, welche keine Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Einkommen haben. Zu diesem Zweck werden die Kategorien „konkurrierend“, „neutral“ und „intermediär“ eingeführt. Des Weiteren wird auf die Verwendung von Gütern mit Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Einkommen näher eingegangen: Dabei werden folgende Fragen gestellt: Welche importierten Vorleistungsgüter im Rahmen der LGR sind ein- oder mehrzweckfähig? Welche Mengen und Werte haben diese Güter? Im nächsten Schritt werden die Güter im Außenhandel den CRONOS-Codes auf der Ebene des achtstelligen HS-Codes zugeordnet. Die Klassifizierung wird unterteilt in Produkte mit einer Verwendung auf der Ebene der Landwirtschaft und Güter mit einer Verwendung in der übrigen Wirtschaft oder im Handel. In die Untersuchungen fließen nur Güter ein, die auf landwirtschaftlicher Ebene direkt vergleichbar sind (z.B. Getreide) oder als Vorleistungen verwendet werden. Andere Produkte, die direkt aus der verarbeiteten Industrie importiert werden, bleiben unberücksichtigt. Ebenso sind Güter für den Handel mit Lebensmitteln ausgeschlossen. Das Ergebnis ist eine Güterliste, die mit der CRONOS-Liste vergleichbar ist. Diese Liste wird anschließend durch Außenhandelsdaten zu Mengen und Werten ergänzt.
Schritt 2: Es wird untersucht, wie sich die Importe von Waren der Kategorie „konkurrierend“ auf das inländische Preisniveau auswirken. Zu diesem Zweck werden zunächst die verfügbaren Daten aus dem Außenhandel und den inländischen Erzeugerpreisen verglichen. Ziel der Analyse ist es, die Auswirkungen bzw. den Zusammenhang von Importen auf das Niveau der Erzeugerpreise in einem bestimmten Jahr zu beschreiben. Zu diesem Zweck werden Einheitspreise in der LGR und im Außenhandel berechnet. Mit Hilfe des Pearson-Koeffizienten wird ermittelt, ob das gleiche Verhalten von Erzeugerpreisen und Import- und Exportpreisen zu beobachten ist.
Schritt 3: Suche nach Informationen und Daten zur Abschätzung der Auswirkungen importierter Vorleistungsgüter auf den Wert der landwirtschaftlichen Produktion. Aufbau von Modellierungen und Berechnungsmethoden, welche sich auch zur weiteren Verwendung eignen. Dabei liegt der Schwerpunkt insbesondere auf den vier Bereichen „Importe lebender Tiere“, „Importe von Futtermitteln“, „Importe von Düngemitteln“ sowie „Importe von Saatgut“. Die Auswirkungen der jeweiligen Vorleistungsgüter werden separat betrachtet und die Analysen ex Post durchgeführt.
Schritt 4: Prüfung der Übertragbarkeit der Berechnungsmodelle auf andere EU-Mitgliedstaaten (einschließlich der Schweiz). Integration der verschiedenen Ansätze zu einem Gesamtmodell. Um die Frage nach der Datenverfügbarkeit in anderen EU-Mitgliedstaaten zu beantworten, wird eine Umfrage an die EAA „Working Group“ verschickt.
Thünen-Ansprechperson

Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
(Bonn, Deutschland)
Geldgeber
-
Europäische Union (EU)
(international, öffentlich)
Zeitraum
11.2023 - 4.2026
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
läuft




