Ihre kumulative Dissertation „Gefühle des Abgehängtseins“ in ländlichen Räumen entstand im gleichnamigen, aus Mitteln des Thünen-Instituts finanzierten Forschungsprojekt. Dieses wurde von 2018 bis 2023 unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Klärner am Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen durchgeführt.
In ihrer Dissertation untersucht Larissa Deppisch die gesellschaftlich hochrelevante Frage, wie der steigende Zuspruch in der Bevölkerung zu einer rechtspopulistischen Partei mit rechtsextremistischen Tendenzen in Deutschland zu erklären ist und welche Rolle dabei sogenannte „Gefühle des Abgehängtseins“ von Menschen in ländlichen Räumen spielen.
Im Ergebnis kommt sie zu einer kritischen und deutlich differenzierteren Analyse, die (regionale) Unterschiede der Raumwahrnehmung und Situationsdeutung durch die ländliche Bevölkerung betont. Dabei festzustellende Unzufriedenheiten lassen sich nur in Teilen auf fehlende Daseinsvorsorge- und Infrastruktureinrichtungen zurückführen.
Als politische Handlungsempfehlungen nennt Frau Deppisch die Infrastrukturpolitik zur Stärkung ländlicher Räume. Sie sieht diese aber nicht als alleinigen Handlungsansatz und betont, dass auch die politische Bildungsarbeit und ein differenzierterer Blick auf ländliche Räume notwendig sind. Debatten, die das rechtspopulistische Narrativ der Vernachlässigung ländlicher Räume durch urbane Eliten naiv und ungeprüft übernehmen, sind wenig hilfreich, wenn es darum geht, eine Politik zur Stärkung ländlicher Räume ernsthaft zu formulieren und umzusetzen.
