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Institut für

WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Projekt

Kunst- und Kulturschaffende als Ressource der ländlichen Entwicklung



Arbeiten von zu Hause aus an einem abgelegenen Ort außerhalb
© mikkelwilliam/iStock

Ländliche Räume bieten Chancen und Potentiale für Kunst- und Kulturschaffende, sog. Cultural Entrepreneurs. Zugleich bringt der ländliche Kontext bestimmte Herausforderungen mit sich, die Kunst- und Kulturschaffende in ihren künstlerisch-unternehmerischen Praktiken adressieren müssen. Daher untersuchen wir die Situation von Kunst- und Kulturschaffenden in ländlichen Räumen und versuchen herauszufinden, welche Rolle sie für die regionale Entwicklung spielen.

Hintergrund und Zielsetzung

Häufig wird argumentiert, dass Kunst- und Kulturschaffende sowie Kreative wichtige Impulse für regionale Entwicklungsprozesse liefern. Einerseits, so die Annahme, sorgen sie durch kreatives und innovatives Unternehmertum für Wachstum. Andererseits können Kunst und Kultur eine verbindende und revitalisierende Wirkung in lokalen Entwicklungsprozessen haben. Zugleich wird Kunst- und Kulturschaffenden  eine besondere Präferenz für urbane Zentren nachgesagt und tatsächlich ist ihr Anteil in ländlichen Räumen im Durchschnitt geringer als in urbanen Räumen. Sofern es ländlichen Räumen jedoch gelingt, Kunst- und Kulturschaffende zum Zuzug zu motivieren bzw. vor Ort zu halten, könnten auch sie von den möglichen Entwicklungsimpulsen profitieren. Denn ländliche Räume eröffnen Chancen und Potentiale für Kunst- und Kulturschaffende sowie für kreatives Unternehmertum. Beispielsweise sind die Mieten nicht nur für Wohnräume, sondern auch für Ateliers und Ausstellungsflächen niedriger. Zudem kann die Abgeschiedenheit mancher ländlicher Regionen kreativen Freiraum bedeuten.

Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, die kontextspezifischen künstlerisch-unternehmerischen Praktiken von Kunst- und Kulturschaffenden in ländlichen Räumen zu erforschen und zu verstehen, wie und unter welchen Bedingungen sie Impulse in die regionale Entwicklung einbringen können.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Projektes werden in insgesamt drei ländlichen Kreisen in Niedersachsen und Brandenburg Fallstudien durchgeführt. In den Untersuchungsregionen werden Kunst- und Kulturschaffende sowie deren lokale Zusammenschlüsse (beispielsweise Vereine oder lokale Gruppen aber auch Orte wie Galerien oder gemeinsame Ateliers etc.) untersucht. Das Projekt bedient sich eines breiten, qualitativen Methodenrepertoires (narrative Interviews, teilnehmende Beobachtungen, Gruppendiskussionen und Experteninterviews). Darüber hinaus werden quantitative Daten zur regionalen Struktur der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgewertet.

Unsere Forschungsfragen

  • Wie erschließen sich Kunst- und Kulturschaffende in ländlichen Räumen neue Märkte?
  • Wie sehen die künstlerisch-unternehmerischen Praktiken beispielsweise der Netzwerkentwicklung oder Marktentwicklung von Kunst- und Kulturschaffenden in ländlichen Räumen aus? Welche Rolle spielt hierbei der ländliche Nahraum und die Anbindung an ‚kreative Zentren‘? Welche Rolle spielen digitale Medien für Netzwerk- und Vermarktungspraktiken?
  • Inwiefern sind die künstlerisch-unternehmerischen Praktiken von Kunst- und Kulturschaffenden verknüpft mit der Soziomaterialität insbesondere ihres ländlichen Umfeldes?
  • Welche Rolle spielen Kunst- und Kulturschaffende in der ländlichen Entwicklung? Welche Impulse und Ressourcen bringen sie ggf. in die regionale Entwicklung ein bzw. welche Möglichkeiten und Wege bieten sich aus Sicht der Regionalentwicklung, um Kunst- und Kulturschaffende in regionale Entwicklungsprozesse einzubinden?

 

 

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Sorbisches Institut e. V. / Serbski institut z.t.
    (Bautzen, Deutschland)
  • Universität Bern
    (Bern, Schweiz)
  • University of South-Eastern Norway
    (Bø, Norwegen)
  • The Open University
    (Milton Keynes, Großbritannien (inkl. Nordirland))

Geldgeber

  • Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

5.2023 - 2.2026

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2823FK021
Projektstatus: läuft

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