Unsere Umwelt nehmen wir über mehrere Sinne zugleich wahr. Doch wie Geruch und visuelle Eindrücke interagieren, ist bei Holzgerüchen kaum erforscht. Wir haben untersucht, wie diese Gerüche hinsichtlich Intensität, Hedonik und Vertrautheit bewertet werden – mit und ohne passendes Materialbild. Forschende des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund erfassten zusätzlich in ihrer Studie per EEG die Gehirnaktivität der Probanden.
Beide Studien zeigen: Holzgerüche werden multisensorisch verarbeitet. Mit dem entsprechenden Bild wurden z. B. Kieferngerüche während der Geruchspräsentation als vertrauter und angenehmer bewertet, während die Geruchsintensität nicht beeinflusst wurde. Die Geruchswahrnehmung ist individuell sehr verschieden, hängt stark vom Kontext ab und entsteht im Zusammenspiel verschiedener Sinne, wobei visuelle Reize dominieren können. Regulierungen von Bauprodukten auf Basis von Geruchsbewertungen sind damit kritisch zu hinterfragen - zumal Gerüche allein kein Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigungen sind.
Fest steht jedoch: Innenräume mit Kiefernholzoberflächen werden – im Vergleich zu solchen mit herkömmlichen Materialien – als angenehmer, wärmer und natürlicher wahrgenommen, wobei auch der Geruch positiv bewertet wird. Dies zeigt eine weitere Studie des Natural Resources Institute Finland.
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