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Institut für

HF Holzforschung

Aufdeckung illegaler Machenschaften im globalen Holzhandel - ein immer drängenderes Problem

Das Kompetenzzentrum Holzherkünfte am Thünen-Institut in Hamburg untersucht seit Jahren, ob Hölzer und Holzprodukte aller Art richtig deklariert werden. Ein neuer Bericht im Magazin „National Geographic“ stellt die Arbeit der Holzdetektive vor

© Ilja Hendel

Werden neue Holzprodukte auf den Markt gebracht, so muss sichergestellt werden, dass sie aus legalen Quellen stammen. Dessen ungeachtet, gehört der illegale Holzhandel zu den weltweit größten Bereichen der Umweltkriminalität denn er verspricht ein Milliardengeschäft mit eklatanten Folgen für Klima, Umwelt und Artenvielfalt.

Um dieser internationalen Herausforderung zu begegnen, bündelt das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte die anatomische, genetische und ökonomische Expertise aus drei Fachinstituten (Holzarten- und -herkunftsnachweis, Zertifizierung, Holzhandel). Deutschland- und europaweit ist das Kompetenzzentrum damit die führende Anlaufstelle für die Holzartenbestimmung in vielen Produkten, auch in Papier, Holzwerkstoffen oder Holzkohle.

So wurden im Jahr 2021 etwa 1000 Gutachten zur Holzartenbestimmung erstellt sowie 10.000 Analysen vorgenommen. Bei immerhin 25 Prozent der Fälle lag eine Falschdeklaration vor.

Eine erhebliche Steigerung der Bestimmungskapazität soll durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz erzielt werden. Für die Entwicklung der Software bestehen sehr gute Erfolgschancen, denn das Kompetenzzentrum kann auf eine der weltweit größten Holzsammlungen (Xylothek) zurückgreifen. Im Institut lagern nahezu 38 000 Vergleichsproben von mehr als 12 000 Baumarten. Zu dieser Bibliothek der Holzmuster kommen noch einmal 50 000 mikroskopische Präparate.

Auch wenn bereits eine große Sensibilisierung des Holzhandels beobachtet werden kann und die Umsetzung der Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung des illegalen Holzeinschlages leistet, bleibt es für die Wissenschaftler und ihr Team noch ein langer Weg bis eine lückenlose und flächendeckende Kontrolle erreicht werden kann.

Zum Artikel in "National Geographic"

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