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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Projekt

Die Laichwanderung von Aalen durch die Ostsee


Federführendes Institut FI Institut für Fischereiökologie

Der Öresund stellt neben Großem und Kleinem Belt eine mögliche Route zum Verlassen der Ostsee dar. In unserem Projekt wollen wir herausfinden 1) wie viele Aale die Ostsee verlassen, 2) welche Route Blankaale aus deutschen Gewässern wählen und 3) wie
© Klaus Wysujack
Der Öresund stellt neben Großem und Kleinem Belt eine mögliche Route zum Verlassen der Ostsee dar. In unserem Projekt wollen wir herausfinden 1) wie viele Aale die Ostsee verlassen, 2) welche Route Blankaale aus deutschen Gewässern wählen und 3) wie lange ihre Wanderung durch die Ostsee dauert.

Belt-Eel: Das Wanderverhalten von Blankaalen in der Ostsee

Die Ostsee und deren Zuflüsse sind ein wichtiges Verbreitungsgebiet des Europäischen Aals. Die Beltsee mit ihren Meerengen Kleiner Belt, Großer Belt und Öresund bildet einen geographischen Flaschenhals, den alle Ostsee-Aale während ihrer Laichwanderung in den westlichen Atlantik passieren müssen. Diese geographische Gegebenheit bietet ideale Voraussetzungen, um die Abwanderung von Blankaalen aus der Ostsee zu studieren.

Hintergrund und Zielsetzung

Mit verschiedenen Forschungspartnern, die im Ostseeraum tätig sind, nimmt das Thünen-Institut für Fischereiökologie an einer Untersuchung zum Wanderverhalten des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) in der Ostsee teil. Ermöglicht wurde diese Studie durch die Installation eines Empfänger-Netzwerkes in den drei Meerengen Kleiner Belt, Großer Belt und Öresund durch die Technische Universität Dänemark (DTU). Die Empfänger detektieren Fische, die mit akustischen Sendern markiert sind, wenn sie diese Meerengen passieren. 

Durch die Beteiligung verschiedener Ostsee-Anrainer soll gewährleisten werden, dass möglichst alle Ostsee-Regionen in die Untersuchung eingebunden sind, um ein komplettes Bild der Laichwanderung der Aale in der Ostsee zu erhalten. Zusätzliches Wissen über die weitgehend unbekannte Laichwanderung des Europäischen Aals ist für das Bestandsmanagement von großer Bedeutung.

Ziel dieser internationalen Kooperation ist es, Informationen über die Wandergeschwindigkeit und die Dauer der Wanderung von Aalen in der Ostsee zu sammeln und Erkenntnisse darüber zu erlangen, welcher Anteil der abwandernden Aale aus den verschiedenen Ostsee-Regionen überhaupt den Ausgang der Ostsee erreicht. Dadurch werden Abschätzungen zur Bedeutung der Ostsee für die Produktion potenzieller Laicher und zum Effekt anthropogener Einflüsse wie z. B. Besatz oder Fischerei auf eine erfolgreiche Laichwanderung ermöglicht.

Vorgehensweise

Die Arbeiten des Thünen-Instituts für Fischereiökologie sehen vor, 100 abwandernde Blankaale aus deutschen Ostseezuflüssen mit akustischen Transmittern zu versehen und mündungsnah wieder auszusetzen. Sobald die Fische eine der Empfängerketten in der Beltsee passieren, wird das Signal der Sender erfasst und gespeichert. Die Daten der deutschen Fische fließen dann in die pan-regionale Studie zum Wanderverhalten von Blankaalen in der Ostsee ein. Zusätzlich werden die besenderten Aale äußerlich sichtbar mit T-Bar Anchor Tags markiert, um die Meldung gefangener Individuen durch Fischer und Angler zu ermöglichen.

Unsere Forschungsfragen

Die Untersuchung soll klären, wie schnell Blankaale die Ostsee passieren und welche Route sie wählen. Zudem werden Rückschlüsse auf den Abwanderungserfolg der Tiere aus der Ostsee erwartet.

Ergebnisse

Im Oktober und November 2020 wurden 50 Aale aus der Schlei sowie 51 aus der Oder mit hydroakustischen Sendern versehen und an der Ostseeküste ausgesetzt. Von diesen 101 Fischen wurde bislang der Fang von fünf Fischen gemeldet, welche alle aus der Schlei stammten. Zwölf Tiere wurden von den Empfangsstationen in Beltsee und Öresund registriert. Neun davon stammten aus der Oder.

Die Empfänger sind noch immer in der Ostsee ausgebracht, sodass die Datenerhebung noch nicht abgeschlossen ist. Die Auswertung der Daten wird gemeinsam mit den internationalen Projektpartnern erfolgen.

Geldgeber

Gefördert durch den Europäischen Meeres- und Fischereifonds der Europäischen Union

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