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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Aquakultur und Umwelt

Das starke Wachstum der Aquakultur weltweit hat Befürchtungen über negative Umweltwirkungen und geringe Nachhaltigkeit dieser Produktion ausgelöst. Die Umweltwirkung von Aquakulturen ist von einer Vielzahl von Faktoren wie der kultivierten Art (Karpfen, Forelle, Lachs, Shrimps, Wolfsbarsch, Dorade), dem verwendeten Aquakulturverfahren (Teichanlage, Kreislaufanlage, Netzkäfige im offenen Wasser), dem Ort der Anlagen in einem Gewässersystem und nicht zuletzt den eingesetzten Futtermitteln abhängig. In klassischen Teichanlagen können die freigesetzten Nährstoffe von Algen aufgenommen werden und so zur Naturnahrung der kultivierten Fische/Shrimps beitragen. In technischen Anlagen wie Fließkanälen und Kreislaufanlagen können Futterreste und Ausscheidungen der Fische durch technische Maßnahmen aus dem Wasser entfernt werden, allerdings haben diese Anlagen einen hohen Energieverbrauch. Bei Netzkäfiganlagen z.B. im offenen Meer besteht diese Möglichkeit nicht, allerdings kann durch die Positionierung der Anlage in der Strömung und über ausreichender Wassertiefe erreicht werden, dass Futterreste und Ausscheidungen sich nicht unter den Netzkäfigen anhäufen, sondern so weit verdünnt, dass sie ohne Beeinträchtigung der natürlichen Umwelt abgebaut werden können. An günstigen Standorten können auch die freiwerdenden Nährstoffe durch Muschel- und Algenkulturen „geerntet“ werden, solche Systeme werden „integrierte multitrophische Aquakultur“ (IMTA) genannt. Auch durch das Futter lässt sich die Umweltwirkung beeinflussen: je höher die Verdaulichkeit des Futters ist und je besser es an den Bedarf der kultivierten Fische oder Shrimps angepasst ist, umso geringer ist die Umweltbelastung je Tonne produzierten Fisch/Shrimp. Hier bestehen enge Beziehungen zum Bereich „Nachhaltige Fischernährung“.

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Publikationen

  1. 0

    Salehi H, Reiser S, Pourkazemi M, Focken U (2024) Complete replacement of fish meal with potential aquafeed ingredients for rainbow trout in Iran. Turk J Fish & Aquat Sci 24(3):TRJFAS24254, DOI:10.4194/TRJFAS24254

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn067510.pdf

  2. 1

    Ziegler F, Langeland M, Guillen J, Druon J-N, Barrelet J, Döring R, Goti-Aralucea L, Stransky C, Afonso O, Cozzolino M, Diez-Padrisa M, Edman F, Franco S, Kelling I, Nielsen R, Parker R, Stenwig H, Tlusty M, Bastardie F, Borges L, et al (2023) Scientific, Technical and Economic Committee for Fisheries (STECF) - Marketing standards: Review of proposed sustainability criteria/indicators for aquaculture (STECF-22-13). Luxembourg: Publications Office of the European Union, iii, 44 p, JRC Sci Pol Rep 132139, DOI:10.2760/93710

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn066060.pdf

  3. 2

    Salehi H, Reiser S, Focken U (2022) Development of sustainable feeds for rainbow trout based on locally available feed resources in the Islamic Republic of Iran. Bremerhaven: Thünen Institute of Fisheries Ecology, 1 p, Project Brief Thünen Inst 2022/28a, DOI:10.3220/PB1658749776000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065114.pdf

  4. 3

    Salehi H, Reiser S, Focken U (2022) Entwicklung nachhaltiger Futtermittel für Regenbogenforellen aus lokal verfügbaren Futtermittelkomponenten in der Islamischen Republik Iran. Bremerhaven: Thünen-Institut für Fischereiökologie, 1 p, Project Brief Thünen Inst 2022/28, DOI:10.3220/PB1658749491000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065113.pdf

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