Für unsere Forschung ziehen wir verschiedene Fischarten auf. Ein Teil dieser Tiere wird im Rahmen unserer Versuchsanstellungen eingesetzt. Selbst bei sorgfältigster Planung wird die Aufzucht der Fische immer auch solche Tiere hervorbringen, die nicht in einer geplanten Studie eingesetzt werden können. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, zum Beispiel, dass ein Vorhaben nur mit einer bestimmten Größe von Fischen durchgeführt werden kann. Diese „überzählige“ Fische stellen die tierexperimentelle Forschung vor eine Herausforderung. Was geschieht mit Tieren, die in der Forschung nicht verwendet werden können?
Zum einen geben wir Tiere an andere Forschungseinrichtungen ab, nachdem wir überprüft haben, dass ihr Gesundheitszustand dies zulässt, von ihnen keine Gefahren für die Gesundheit von Menschen, anderen Tieren oder die Umwelt ausgehen und geeignete Maßnahmen zum Wohlergehen der Tiere getroffen wurden.
Da einige der von uns gehaltenen Fischarten auch in der Aquakultur verbreitet sind, gelten unsere Fische als landwirtschaftliche Nutztiere. Wir ziehen sie mit konventionellen Futtermitteln auf, sodass sie sich nicht von Fischen aus kommerziellen Aquakulturen unterscheiden. Dadurch ist ihre Verwendung zur Lebensmittelgewinnung möglich. Dabei müssen natürlich alle lebensmittelhygienischen Vorgaben beachtet und dokumentiert werden.
Können die Tiere weder abgegeben noch weiterhin in der Forschung eingesetzt werden und eignen sie sich auch nicht zur Verwendung als Lebensmittelgewinnung, etwa weil die Tiere zu klein sind, besteht die Möglichkeit, sie als Futtertiere zu nutzen. In diesem Fall werden sie zuvor tierschutzgerecht getötet.
Mit eben solchen Fischen konnten wir kürzlich die Storchenpflegestation Wesermarsch unterstützen. Die Fische werden dort zur Fütterung von verletzten oder verwaisten Schwarz- und Weißstörchen verwendet, die in der Station abgegeben wurden. Auf diese Weise können wir ein ehrenamtlich geführtes Projekt zum Artenschutz unterstützen.






