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Institut für

FI Fischereiökologie

"Eine Urinprobe bitte, Frau Fisch"

Solche Sätze kennen wir vom Arztbesuch. In Fischurin nach TNT-Metaboliten zu suchen war bisher nicht üblich.

Foto von Plastikgefäß mit gelber Flüssigkeit
© wikipedia.org

Urinprobe

Forschende des Thünen-Instituts für Fischereiökologie haben im Urin von Plattfischen aus der Ostsee erstmals Metabolite des Explosivstoffs TNT nachgewiesen und mit hochempfindlicher Analytik quantifiziert. Sie untersuchten dazu 112 Klieschen, Schollen und Flundern im Rahmen des Forschungsprojekts CONMAR. Mit diesen Urinuntersuchungen konnte die Munitionsbelastung in Fische aus drei verschiedenen Ostseeregionen gemessen und unterschieden werden. Das ist ein wichtiger Baustein in der Bewertung Munitions-belasteter Meeresgebiete auf dem Weg zur Räumung.

Warum untersuchen wir Explosivstoffe in Urin? Bisher haben wir Metabolite von Explosivstoffen in der Gallenflüssigkeit von Fischen untersucht.  Ob auch im Urin diese Metabolite nachweisbar sind, war bisher unklar. Jetzt wissen wir, dass es funktioniert. Anders als Galle, kann Fischurin minimalinvasiv gewonnen werden. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Zukunft.

 

Link zur Originalarbeit:

Kammann UKR, Töpker V, Scharsack JP (2025) Tracking Explosive contaminants from dumped munition in the Western Baltic Sea via Urine and Bile Analysis of three Flatfish Species. Environmental Sciences Europe. 37:32. https://doi.org/10.1186/s12302-025-01074-0

Autoren aus dem Thünen Institut: Dr. Ulrike Kammann & Dr. Jörn Scharsack

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