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Ökologischer Betrieb
© BLE, Bonn/Thomas Stephan
Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

Nachwachsende Rohstoffe – ökonomisch bewertet


Federführendes Institut BW Institut für Betriebswirtschaft

Biogaserzeugung in Deutschland
© Thünen-Institut/Michael Welling
Biogaserzeugung in Deutschland

Betriebswirtschaftliche Analysen im Bereich nachwachsende Rohstoffe

Die Politik fördert den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen für Bioenergie oder zur stofflichen Nutzung. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der richtige Weg eingeschlagen wurde: Verbraucher klagen über steigende Stromkosten, Umweltschützer über Grünlandumbruch und Landwirte über steigende Pachtpreise. Wir untersuchen deshalb, wie die Förderung nachwachsender Rohstoffe zu optimieren ist.

Hintergrund und Zielsetzung

Durch politische Förderung beispielsweise über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), werden in Deutschland bereits über 2 Mio. ha nachwachsende Rohstoffe angebaut. Damit möchte die Politik unser Klima schützen und die CO2-Emissionen reduzieren. Allerdings haben sich insbesondere für die Biogaserzeugung regionale Schwerpunktzentren gebildet, in denen sie mit der Tierhaltung konkurriert. Die Kosten der Bioenergieerzeugung müssen die Verbraucher z.B. über die EEG Umlage tragen. Diese ist im Jahr 2013 auf 6,2 ct/kWh gestiegen und beträgt über 20 % des Strompreises. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir die Wechselwirkungen, die sich zwischen den geförderten Energielinien und der klassischen Landwirtschaft sowie die klima- und energiepolitische Effizienz der geförderten Energielinien.

Vorgehensweise

Um die Wirkungen der Förderung abzuschätzen, untersuchen wir die Wettbewerbsfähigkeit verschiedener Konversionspfade wie Bioethanol oder Biogas für nachwachsende Rohstoffe mithilfe von betriebswirtschaftlichen Kalkulationen. Hierbei berücksichtigen wir unterschiedliche Szenarien in Bezug auf Agrar- und Energiepreise sowie die politischen Rahmenbedingungen. Zusätzlich bewerten wir die verschiedenen Konversionspfade auf Basis von Klima- und Energiebilanzen.

Vorläufige Ergebnisse

Die bisher in Deutschland geförderten Bioenergielinien wie Ethanol oder Biogas sind durch sehr hohe CO2äq-Vermeidungskosten gekennzeichnet. Das bedeutet, dass mit dem gleichen finanziellen Aufwand in anderen Bereichen deutlich mehr Klimaschutz erreicht werden könnte. Bereits mehr als 20 % der deutschen Ackerfläche werden für die geförderten Energielinien benötigt. Die daraus resultierende Energie deckt aber lediglich etwa 3 % des Energiebedarfs. Daher plädieren wir dafür die Förderung von Ackerkulturen für die Erzeugung von Bioenergie zu verringern.

Zeitraum

Daueraufgabe 1.2001 - 12.2027

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Osterburg B, Ackermann A, Böhm J, Bösch M, Dauber J, Witte T de, Elsasser P, Erasmi S, Gocht A, Hansen H, Heidecke C, Klimek S, Krämer C, Kuhnert H, Moldovan A, Nieberg H, Pahmeyer C, Plaas E, Rock J, Röder N, Söder M, Tetteh GO, Tiemeyer B, Tietz A, Wegmann J, Zinnbauer M (2023) Flächennutzung und Flächennutzungsansprüche in Deutschland. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 98 p, Thünen Working Paper 224, DOI:10.3220/WP1697436258000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn067046.pdf

  2. 1

    Heise J, Dehler M, Witte T de (2022) Wie wirtschaftlich ist viehloser Ökolandbau? Rhein Bauernzeitg(23):27-29

  3. 2

    Osterburg B, Heidecke C, Bolte A, Braun J, Dieter M, Dunger K, Elsasser P, Fischer R, Flessa H, Fuß R, Günter S, Jacobs A, Offermann F, Rock J, Rösemann C, Rüter S, Schmidt TG, Schröder J-M, Schweinle J, Tiemeyer B, Weimar H, Welling J, Witte T de (2019) Folgenabschätzung für Maßnahmenoptionen im Bereich Landwirtschaft und landwirtschaftliche Landnutzung, Forstwirtschaft und Holznutzung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 150 p, Thünen Working Paper 137, DOI:10.3220/WP1576590038000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn061835.pdf

  4. 3

    Gömann H, Witte T de, Peter G, Tietz A (2013) Auswirkungen der Biogaserzeugung auf die Landwirtschaft. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 78 p, Thünen Rep 10, DOI:10.3220/REP_10_2013

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn052748.pdf

  5. 4

    Osterburg B, Rüter S, Freibauer A, Witte T de, Elsasser P, Kätsch S, Leischner B, Paulsen HM, Rock J, Röder N, Sanders J, Schweinle J, Steuk J, Stichnothe H, Stümer W, Welling J, Wolff A (2013) Handlungsoptionen für den Klimaschutz in der deutschen Agrar- und Forstwirtschaft. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 158 p, Thünen Rep 11, DOI:10.3220/REP_11_2013

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn052858.pdf

  6. 5

    Isermeyer F, Bolte A, Dieter M, Witte T de, Zimmer Y (2012) Bewertung der Leopoldina-Studie 2012 zur Bioenergie. Agra Europe (Bonn) 53(40):S1-8

  7. 6

    Witte T de (2012) Entwicklung eines betriebswirtschaftlichen Ansatzes zur Ex-ante-Analyse von Agrarstrukturwirkungen der Biogasförderung - angewendet am Beispiel des EEG 2009 in Niedersachsen. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 248, 61 p, Göttingen, Univ, Diss, Landbauforsch SH 366

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn051403.pdf

  8. 7

    Scholwin F, Trommler M, Rensberg N, Krautz A, Hennig C, Zimmer Y, Gömann H, Kreins P, Witte T de, Ellsiepen S, Röder N, Osterburg B, et al (2011) Nachhaltige Biogaserzeugung in Deutschland - Bewertung der Wirkungen des EEG : Endbericht. Leipzig: Deutsches BiomasseForschungsZentrum, 232 p

  9. 8

    Rothe A, Osterburg B, Witte T de, Zimmer Y (2010) Endbericht : Modellgestützte Folgenabschätzungen für den Anbau nachwachsender Rohstoffe in Deutschland ; Laufzeit 15.04.2007 - 15.04.2010. Braunschweig: vTI, 242 p

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn047291.pdf

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