Schwere Erntemaschinen in der Forstwirtschaft belasten den Boden. Im Projekt „Bodenwasserdynamik forstlich genutzter Rückegassen – Identifikation und Prognose von kritischen Zuständen (CritTrails)“ findet eine mehrjährige Untersuchung von Böden in Rückegassen statt. Ziel der Untersuchungen ist es, kritische Zustände der Befahrbarkeit ausfindig zu machen und Handlungsempfehlungen an die Praxis herauszugeben.
Im Frühjahr 2024 startete das Monitoring im auf 2 Standorten im Solling und auf dem Gelände des Thünen-BVL-Campus. Während im Solling der Boden unter Fichte und Buche untersucht wird, handelt es sich in Braunschweig um eine mit Eiche bestockte Fläche. Nun wurde das Projekt bis Mai 2026 verlängert. Dies ermöglicht es uns das bodenhydrologische Monitoring einen weiteren Winter durchführen zu können und somit einen zusätzlichen Zeitraum potentiell kritischer Zustände erfassen zu können.
Deutlich feuchtere Böden im Winter
Im Winterhalbjahr findet der Großteil des jährlichen Holzeinschlages in der Forstwirtschaft statt. Dieser Zeitraum stellt gleichzeitig für den Bodenschutz eine besondere Herausforderung dar, da die schweren Fahrzeuge bei oftmals höheren Bodenfeuchten und einer höheren Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens fahren.
Erste Ergebnisse des Projektes bestätigen dies: In den Wintermonaten sind die Böden in den Fahrspuren deutlich feuchter. Punktuell staut sich das Wasser mehrere Monate an der Bodenoberfläche in den Fahrspuren. In den unbefahrenen Bereichen des Waldbodens versickert das Wasser deutlich schneller, sodass diese Böden auch weniger feucht sind und schneller austrocknen. In den vergangenen beiden Sommern trockneten die Fahrspuren hingegen deutlich weniger aus, als die unverdichteten Referenzflächen.
Unwägbarkeiten und Überraschungen
Unsere Untersuchungen haben aber auch gezeigt: Nicht alles ist planbar und manchmal erwarten einen kleine oder große Überraschungen beim Besuch der Versuchsflächen. So ist beispielsweise im Sturm eine große Buche in diese gestürzt. Glücklicherweise ist der Baum aber in die einzig freie Fläche gefallen, in der keine Sensorik installiert war, sodass kein nennenswerter Schaden entstanden ist. Lediglich der Zaun musste neu aufgerichtet werden.
Ausblick
Im weiteren Projektverlauf werden nun die erhobenen Messdaten aus dem Monitoring mit den Ergebnissen der Laboruntersuchungen verknüpft, sodass die Modellprognose des Wassergehaltes exemplarisch für die 3 Standorte durchgeführt und validiert werden kann. Im kommenden Winter werden dann Hiebsmaßnahmen vor Ort begleitet und unsere Handlungsempfehlungen hinsichtlich der Befahrbarkeit der Böden mit Akteuren aus der Praxis überprüft.
Geldgeber
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Förderkennzeichen: 2220NR039X, Förderprogramm: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)









