Anna Frerck
Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie
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Verbundprojekt: AgroForNet - Nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen durch Vernetzung von Produzenten und Verwertern von Dendromasse für die energetische Nutzung - TP2 Sozioökonomie und Raumplanung. AP 2.2
Dendromasse taugt zwar nicht zum Möbelbau, wird aber immer stärker nachgefragt. Zu den Top-Verbrauchern gehören im Bereich der stofflichen Verwerter insbesondere die Holzwerkstoffindustrie sowie in bereits beträchtlichem und weiter steigendem Umfang auch die Erzeuger von Bioenergie.
Sowohl Land- und Forstwirtschaft als auch die Landschaftspflege stellt nachhaltig produzierte Dendromasse zur energetischen Nutzung bereit. Die Produktion und die Bereitstellung erfordern je nach Herkunft der Dendromasse die Bearbeitung unterschiedlicher Problemfelder: Zentrale Hemmnisse bei Kurzumtriebsplantagen (KUP) in der Landwirtschaft sind ein hoher Kapitalbedarf, eine lange Kapitalbindung, konkurrierende Flächennutzungen und mangelnde Verfahrenskenntnisse. Im Forst stellt sich insbesondere im Kleinprivatwald die Erschließung und Vermarktung schwierig dar. Auch konkurrierende Verwendungen können problematisch sein. Wir haben zum Ziel, im Rahmen des Projekts innovative dendromassebasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sich durch die Kooperationsintensität zwischen den beteiligten Akteuren unterscheiden. Es soll eine Wahl der geeigneten Geschäftsmodelle abhängig von den individuellen Voraussetzungen möglich sein. Durch die Nutzung synergetischer Effekte geeigneter Kooperationsformen könnte sich die Wirtschaftlichkeit entsprechender Wertschöpfungsketten verbessern. Zur Analyse holzenergiebasierter Wertschöpfungsketten wurde der Geschäftsmodellansatz herangezogen. Das Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie entwickelt im Rahmen des Projekts Geschäftsmodelle für die Produktion und energetische Verwertung von Dendromasse. Übergeordnetes Ziel ist es, integrierte Produktions- und Vermarktungssysteme für nachhaltige und regionale Energie- und Stoffkreisläufe zu ermöglichen. Es soll so eine Hilfestellung zum Aufbau oder zur Anpassung entsprechender Wertschöpfungsketten in der Praxis geleistet werden.
Die Geschäftsmodelle erarbeiten wir in enger Kooperation mit den Projektpartnern hinsichtlich ihrer Struktur, ihrer finanziellen und rechtlichen Eigenschaften, der Beteiligung der Akteure sowie dem Wertversprechen und der Wertverteilung.
Unsere Analysen basieren auf qualitativen Befragungen der Akteure in den Modellregionen sowie auf quantitativen Befragungen von weiteren Akteuren in Deutschland. Weiterhin bildet die Analyse der bislang veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten eine wichtige Grundlage für die Geschäftsmodelle unseres Untersuchungsfeldes.
Im Projektzeitraum wurden regionale wertschöpfungskettenbasierte Geschäftsmodelle im Kontext der energetischen Verwertung von Dendromasse entwickelt. Hierzu wurde im ersten Schritt eine Befragung zur Perspektive von Stakeholdern im Kontext der energetischen Verwertung von Dendromasse konzipiert, durchgeführt und ausgewertet. Die Relevanz von Kooperationen in diesem Kontext wurde herausgearbeitet. In Folge wurden zuerst generische Geschäftsmodelltypen entwickelt, welche wiederum in regionale Geschäftsmodelle überführt wurden. Es erfolgte die Ausgestaltung eines Darstellungsrahmens durch Kooperationskriterien auf Basis variierender Kooperationsintensitäten zwischen den Agenten der Geschäftsmodelle. Weiterhin erfolgte die Untersuchung und Darstellung der praktischen Auswirkungen variierender Kooperationsintensitäten der Geschäftsmodelle auf Grundlage festgelegter Kriterien.
Anzahl der Datensätze: 10
1.2011 - 12.2014
Projekttyp:
Projektfördernummer: 033L024C
Projektstatus:
abgeschlossen