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Solea, 784. Reise

Dauer:  27. Oktober bis 6. November 2020

Fahrtgebiet:  Ostsee

Zweck der Reise:  Fangtechnik

Nach den Vorgaben der Europäischen Fischereipolitik müssen Fischer alle Fänge quotierter Arten anlanden. Da die Quoten für Dorsch in der westlichen und östlichen Ostsee derzeit sehr niedrig sind, behindert die Regelung auch den Fang von Plattfischen, die normalerweise zusammen mit Dorschen ins Netz gehen (gemischte Fischerei). Die EU-Kommission hat den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) um ein Gutachten gebeten, wie vermieden werden kann, dass die niedrigen Dorschquoten die Fischerei auf andere Arten beeinträchtigen. Fischereitechnologen aus Dänemark (DTU-Aqua), Schweden (SLU) und Deutschland (Thünen-Institut) stellten gemeinsam eine Reihe von Geräten zur Beifangreduzierung vor, um den Dorschfang in der Plattfischfischerei zu vermeiden:

  1. mechanische Selektionsvorrichtungen, die Unterschiede in der Morphologie zwischen Kabeljau und Plattfisch ausnutzen,
  2. Selektionsvorrichtungen, die Unterschiede im Verhalten zwischen den Arten ausnutzen und
  3. Selektionsvorrichtungen, die beide Strategien kombinieren.

Zum Test der vorgeschlagenen Konzepte wurden drei Seereisen geplant. Die beiden ersten Reisen (Clupea 340, Dezember 2019 und Solea 773, Februar 2020) dienten der Erprobung von Geräten mit dem Funktionsprinzip (2). Bei einer dritten Fahrt (Solea 775, geplant für März 2020, gestrichen wegen der Corona-Pandemie) sollte vor allem untersucht werden, wie Dorsch-Beifänge durch das Ausnutzen der Morphologie zwischen Dorsch und Plattfisch vermieden werden können, u.a. durch verschiedene innovative Steert-Designs. Einige dieser Experimente sollen auf der jetzigen Reise durchgeführt werden. Dabei werden Unterwasserkameras eingesetzt, um Erkenntnisse über das Verhalten von Fischen und Netzen zu gewinnen.

Darüber hinaus ist geplant, Netzkonfigurationen zu untersuchen, die in der Nordsee für den Fang von Krabben (Crangon crangon) eingesetzt werden. Die Untersuchungen sollen mit Unterwasserkameras und Sensoren erfolgen.

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Institut für Ostseefischerei
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