Weiter zum Inhalt

Solea, 741. Reise

Dauer:      27. Oktober bis 7. November 2017

Fahrtgebiet:     Ostsee

Zweck der Reise:  a) Vergleichende Untersuchungen zu Selektionseigenschaften von fünf T90-Steert-Varianten und b) Untersuchung des Einflusses von Plattfischen im Fang auf die Selektion von Dorsch

In den EU-Vorschriften zur Grundschleppnetzfischerei in der Ostsee sind neben BACOMA-Steerten mit Quadratmaschen-Fluchtfenstern T90-Steerte erlaubt. Bis 2009 betrug die Mindest-Maschenöffnung 110 mm, wurde aber ab 2010 auf 120 mm erhöht. Analysen des Thünen-Institut für Ostseefischerei haben schon 2010 gezeigt, dass die 120mm-Steerte ‚Nebenwirkungen‘ haben können (höhere Dicards, stark reduzierte Fängigkeit für Marktgrößen, erhöhter Fischereidruck auf große Tiere). In Schweden und Dänemark wurden kürzlich Vorschläge aus der kommerziellen Fischerei eingebracht, wie mit modifizierten T90-Steerten der Fang von untermaßigen Dorschen reduziert werden kann.

Mit diesen vorgeschlagenen Steerten erfolgten in den jeweiligen Ländern wissenschaftliche Fangvergleichs-Untersuchungen, die aber eine Bestimmung der Selektions-Eigenschaften nicht zu lassen. Auf dieser Reise sollen mittels der Cover-Codend-Methode die Selektions-Eigenschaften von folgenden Steerten untersucht werden:

  1. legaler T90-Steert bis 2009, inenn= 110 mm, Maschenumfang 50
  2. legaler T90-Steert ab 2010, inenn= 120 mm, Maschenumfang 50 #
  3. modifizierter T90-Steert, inenn= 115 mm, Maschenumfang 80 #
  4. Original T90-Steert aus Versuchen des Schwedischen Institutes SLU
  5. T90-Steert mit verkürzter Lasche, inenn= 110 mm, Maschenumfang 50 #, 10 # befestigt auf auf 810 mm Laschenverstärkung

In einem zweiten Experiment soll der Einfluss von Plattfischen im Fang auf die Steert-Größenselektion von Dorsch untersucht werden. Bisher wird zwar davon ausgegangen, dass Plattfische, die vor den Steertmaschen liegen und diese blockieren, die Größenselektion von Dorsch negativ beeinflussen. Daten hierzu liegen jedoch noch nicht vor. Die Untersuchungen sollen einmal mit einem normal mitgefangenen Plattfischanteil und danach mit einem durch einen FLEX-Tunnel reduzierten Plattfischanteil erfolgen.

Reisebericht (PDF, deutsch)

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Bernd Mieske
Institut für Ostseefischerei
Nach oben