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Dr. Rattiya Lippe

Forschung ist das, was ich gern mache.

Frauen und Waldarbeit – insbesondere in den Ländern des globalen Südens ist dies eine herausfordernde Konstellation: Die Frauen arbeiten oft ohne Vertrag und soziale Absicherung und für einem geringeren Lohn. Am Thünen-Institut für Waldwirtschaft in Hamburg-Bergedorf entwickelt Dr. Rattiya Lippe Methoden, mit denen die Anzahl Beschäftigter im weltweiten Forstsektor abgeschätzt werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Analyse menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.

Dass der Forstsektor zu ihrem Forschungsgebiet wurde, hat auch mit dem Wissenschaftszeitvertrag-Gesetz zu tun. Studiert und promoviert hat die gebürtige Thailänderin in Bangkok im Fach Agrarökonomie. In dem dazugehörigen Projekt ging es um Konsumenten-Präferenzen für Obst und Gemüse sowie Ausgaben der Haushalte für Konsumgüter. Es wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über die Universität Hohenheim gefördert. Nach Abschluss ihrer Promotion lebte sie in Deutschland und arbeitete als Postdoc an der Leibniz-Universität Hannover. „Vier Jahre lang sind mein Mann und ich zwischen Stuttgart und Hannover gependelt. Das war sehr anstrengend“, sagt sie. Einzig das gegenseitige Verständnis habe die Situation leichter gemacht.

Nach der Postdoc-Phase war die Zeit der befristeten Arbeitsverträge in der Wissenschaft zu Ende. Rattiya Lippe machte einen kurzen Ausflug in die freie Wirtschaft, bevor sie 2020 die Stelle am Thünen-Institut für Waldwirtschaft fand. „Ich bin Ökonomin und ich möchte weiter forschen. Das ist was ich gerne mache“, sagt sie. Eine Karriere in der Wissenschaft zu machen, sei herausfordernd, für Frauen an manchen Stellen noch mehr als für Männer. In einigen Ländern müssten sie beispielsweise aus Sicherheitsgründen mehr Vorbereitungen für ihre Feldforschungen treffen. Aber: Man wachse in diese Karrieren hinein – wenn man mag, was man tut.

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