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Dr. Nathalie Gottschalk

KIDA-Leiterin und Familienmensch

Wenn es um Fragen zu Künstlicher Intelligenz (KI) geht, sind Forschende bei Nathalie Gottschalk richtig. Netzwerken, KI-Wissen bündeln und damit Wissenschaftler*innen das Arbeitsleben erleichtern, zählen zu ihren Aufgaben als Leiterin des KIDA-Projektes mit Sitz am Thünen-Institut.

„Seit ich die Vollzeitstelle habe, haben mein Mann und ich die Rollen getauscht – er arbeitet in Teilzeit und kümmert sich wesentlich mehr um Kinder und Haushalt“, erzählt die 36-jährige Zweifachmama. Dass Väter von kleinen Kindern mehr Sorgearbeit als Mütter übernehmen, ist noch immer nicht selbstverständlich: „Oft reagieren Mütter in der Kita überrascht, wenn ich bei Verabredungsanfragen für meine Töchter sage, dass das bei uns der Papa macht. Wir regeln die Kinderbetreuung auf Augenhöhe und möglichst flexibel.“

Nach dem Studium der Lebensmitteltechnologie in Berlin zieht sie mit ihrem Partner nach Braunschweig, beginnt ihre Doktorarbeit an der Technischen Universität in der Verfahrenstechnik und bekommt ihre beiden Kinder. „Eine Uni-Dozentin meinte einmal, die Promotionszeit sei die beste Zeit zum Kinderkriegen. Das würde ich so heute nicht mehr unterschreiben“, sagt Nathalie Gottschalk rückblickend. Als einer von wenigen Müttern gelingt ihr der Spagat zwischen Promotion in Teilzeit und Kindererziehung inklusive zwei Elternzeiten. Ihr Mann unterstützt sie und reiste ihr z.B. mit dem Stillkind zum Projekttreffen ins Ausland nach. Für sie sei immer klar gewesen, dass es geht: engagiert dem Beruf nachgehen UND eine gute Mutter zu sein – egal, ob in Teil- oder Vollzeit.

Was sie sich für „Frauen in der Wissenschaft“ mit kleinen Kindern wünscht? „Mehr Akzeptanz von Müttern untereinander, ausreichend Betreuungsangebote und weniger Vorurteile seitens der Arbeitgeber! In Bewerbungsgesprächen wurde ich oft gefragt, wie ich das mit den kleinen Kindern schaffen will, mein Mann noch nie.“

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