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Babette Kania

Erste weibliche Kraftfahrerin am Thünen-Institut

Zuverlässig, entspannt bringt Babette Kania den Präsidenten oder andere Mitarbeitende an ihr Ziel. Ihr Arbeitsplatz ist der Dienstwagen des Präsidenten, ein gepflegter schwarzer Mercedes 300E. Seit 2013 arbeitet Babett Kania als erste weibliche Kraftfahrerin am Thünen-Institut. Die einzige oder eine von wenigen Kolleginnen zu sein, kennt sie schon von ihren ehemaligen Stellen als Fahrerin am Max Rubner-Institut in Kiel oder im Auftrag des Berliner Kanzleramtes.

„Nach der Schule wollte ich eigentlich aufs Handelsschiff zur Marine“, erzählt die 61-jährige Potsdamerin, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist. „Das durfte ich aber nicht, weil ich Verwandte im Westen hatte.“ Statt an Bord zu gehen, macht sie eine Bäckerlehre, heiratet, bekommt ihre Tochter und hegt einen neuen Traum: Busse fahren.
Geträumt, getan: Als Anfang Zwanzigjährige absolviert sie ihre Fahrerlaubnis für Lastkraftwagen und Busse, später die Ausbildung zur Berufskraftfahrerin und sammelt Erfahrungen am Steuer von Lkw und Baufahrzeugen. Nach dem Mauerfall erobert sie als junge Fahrerin von Reisebussen ganz Europa. Sie fährt ins sonnige Mallorca, nach Italien oder in die verschneiten Schweizer Berge.

Zu ihren beruflichen Highlights zählt sie Reisebusfahrten ins Ausland, eine Fahrt mit dem damaligen Kulturstaatsminister Bernd Neumann sowie Auslandsfahrten mit dem Thünen-Präsidenten zu Sitzungen nach Schweden. „Im Wissenschaftsbetrieb wird es nie langweilig. Einmal habe ich Forscher*innen abends aus dem Moor nahe der holländischen Grenze abgeholt.“

35 Jahre in 40-Tonnern, Reisebussen und Dienstwägen und dabei unfallfrei – bis auf einen Wildunfall – eine beeindruckende Bilanz. Was kann die gelassene Vielfahrerin eigentlich aus der Ruhe bringen? „Wenig! Aber der Linksverkehr in England – da bin ich froh, dass ich das bisher nicht machen musste!“, gibt sie lachend zu.

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