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Expertise

Dem Wald geht der Phosphor verloren

Vera Makowski | 24.09.2025


WO Institut für Waldökosysteme

Ohne Phosphor können Pflanzen nicht wachsen – auch Bäume nicht. Noch sind unsere Wälder ausreichend mit dem essenziellen Nährstoff versorgt. Doch mit dem Klimawandel könnten Wälder zunehmend Phosphor verlieren. Das zeigt auch die deutschlandweite Bodenzustandserhebung im Wald.

Phosphor ist ein lebenswichtiger Nährstoff für Pflanzen, ohne ihn könnten Bäume und Sträucher nicht wachsen. In Wäldern ist er fest im Boden gebunden und zirkuliert in einem engen Kreislauf. Die im Klimawandel zunehmenden Dürreperioden, gefolgt von Starkregen, könnten diesen Kreislauf stören und Phosphor aus den Böden auswaschen. 

Der ausgetrocknete Boden kann nach einer Dürreperiode nur wenig Wasser aufnehmen. Statt langsam zu versickern, fließt das Wasser schnell entlang von Wurzeln und Steinen ab – und transportiert dabei Bodenpartikel mit dem daran gebundenen Phosphor ab. Das haben Beregnungsexperimente in deutschen Buchenwäldern gezeigt. Je tiefer der Phosphor in den Boden gelangt, desto weniger ist er für die Wurzeln erreichbar. 

Die Bodenzustandserhebung Wald (BZE-Wald) des Thünen-Instituts erfasst deutschlandweit die Nährstoffvorräte. Bereits in der zweiten der drei Erhebungen stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass vor allem Buchenwälder Mangelerscheinungen von Phosphor zeigen. Bei der Auswertung der dritten Erhebung wird sich in den kommenden Jahren zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt. 

Noch ist unklar, ab welchen Dürredauern und Niederschlagsmengen der Phosphoraustrag kritisch für das Ökosystem wird. Sicher ist jedoch: Phosphordynamiken in Wäldern rücken zunehmend in den Fokus der Forschenden – denn eine funktionierende Nährstoffversorgung ist die Basis für klimaresiliente Wälder.

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