Weiter zum Inhalt
Expertise

Auswahl der Monitoringflächen

Stefan Frank, Bärbel Tiemeyer, Cornelius Oertel, Nicole Wellbrock | 02.05.2023


AK Institut für Agrarklimaschutz
WO Institut für Waldökosysteme

Das Monitoring wird künftig sowohl auf Offenlandflächen als auch im Wald stattfinden. Vorgesehen sind 150 Flächen im Offenland und 50 im Wald. Nach welchen Gesichtspunkten die Flächen ausgewählt werden, wird im Folgenden dargelegt.

Im Offenland:

Nach gegenwärtigem Stand der Planungen wird das Monitoring-Netzwerk im Offenland 150 Monitoringflächen umfassen. Derzeit sind fast alle Moorböden im Offenland für eine landwirtschaftliche Nutzung entwässert. Entsprechend wird der Status quo (Ackerland und Grünland mit unterschiedlichen Intensitäts- und Feuchtestufen) einen Großteil der Monitoringflächen ausmachen. Daneben werden aber auch naturnahe Moore und ungenutzte oder als Paludikulturen wiedervernässte Moorböden berücksichtigt. Solche Flächen sind derzeit noch selten. Um aber die Effekte verschiedener Minderungsmaßnahmen auch unter unterschiedlichen Standortsituationen zu erfassen, werden „nasse“ Monitoringflächen im Messnetz überrepräsentiert.

Neben „typischen“ Moorböden (Hoch-/Niedermooren) werden weitere organische Böden wie beispielsweise Moorgleye und Anmoorgleye berücksichtigt. Diese flachgründigen und im Vergleich zu typischen Moorböden weniger kohlenstoffreichen Standorte emittieren im entwässerten Zustand ebenfalls große Mengen an CO2. Auch auf tiefgepflügten organischen Böden (sogenannte „Treposole“) sowie anthropogen oder natürlich mit Mineralboden überlagerten Moorböden werden Monitoringflächen angelegt.

Die Monitoringflächen werden auf ausgewählte Moorgebiete („Cluster“) verteilt. So können neben nutzungs- und managementbedingten Unterschieden im Moorwasserstand auch klimatische und moorgenetische Unterschiede untersucht werden. Jede Kombination aus Landnutzungstyp und Moorboden kommt in einem einzelnen Cluster nur einmal, insgesamt aber mehrfach in verschiedenen Clustern vor.

Die Auswahl der Monitoringflächen erfolgt in Absprache mit den Moorexpert*innen der jeweiligen Bundesländer, wobei nach Möglichkeit Standorte bestehender Monitoringprogramme (z.B. Bodendauerbeobachtungsprogramme der Bundesländer, Integrated Carbon Observation System sowie weitere Standorte mit langfristigen Messungen des CO2-Austauschs) integriert werden. Für Flächeneigentümer*innen und -nutzer*innen ist die Teilnahme am Moorbodenmonitoring freiwillig.

Im Wald:

Im Wald werden insgesamt 50 Monitoringflächen eingerichtet. Bezüglich des Moortyps werden die Flächen in die Kategorien Niedermoor, Hochmoor/Übergangsmoor sowie Moorgley/Anmoor eingeordnet. Die Zuordnung der Übergangsmoore zu den Hochmooren begründet sich mit dem Vorkommen von Sphagnum-Ttorfen sowie den mesotroph-sauren Bedingungen an den ausgewählten Übergangsmoor-Standorten. Bezüglich des hydrologischen Zustands wurde zwischen „nicht entwässert“ und „entwässert“ unterschieden. Für den Baumbestand wurden Birke, Erle, Fichte und Kiefer betrachtet. Die Kategorie Kiefer umfasst hierbei neben Pinus sylvestris auch die moorspezifischen Arten Pinus mugo sowie die Wuchsform Pinus turfosa. Die Kategorie der Birke umfasst die Art Betula pendula sowie die moorspezifische Art Betula pubescens.

Die Auswahl der Monitoringflächen erfolgte in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Landesforsten, Forschungseinrichtungen und Naturschutzverbänden. Die Flächen sind bundesweit verteilt und decken somit auch Waldmoore unter verschiedenen klimatischen Bedingungen innerhalb Deutschlands ab.

Nach oben